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„Einzigartiger archäologischer Fund“

Nordirland: Mindestens 2.000 Jahre alte Moorleiche in Londonderry entdeckt – extrem gut erhalten

Faszinierende Entdeckung in Nordirland: Archäologen sind Ende letzten Jahres im Bellaghy-Moor in der Grafschaft Londonderry auf Teile eines Skeletts gestoßen, das zeitlich nicht ansatzweise zugeordnet werden konnte.

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Spezialisten der nordirischen Polizei bei der Bergung der Skelett-Teile. (Foto: PSNI)

Denn: Es war so gut erhalten, dass die Forscher ein Verbrechen jüngeren Datums nicht ausschließen konnten. Also übergab man an die Polizei, die die Knochen vor wenigen Tagen in einer aufwendigen Aktion geborgen hat.

Dabei stellte sich heraus, dass es sich bei dem Fund um die sterblichen Überreste eines Teenagers handelt, der vor etwa 2.000 bis 2.5000 Jahren gelebt hat. Laut der Polizei von Nordirland (PSNI) ist es eine „einzigartige archäologische Entdeckung – wahrscheinlich auch aus internationaler Perspektive.“

Weiter heißt es in der Bekanntmachung: „Eine von einem zertifizierten forensischen Anthropologen durchgeführte Obduktion ergab, dass die höchstwahrscheinlich männliche Person zum Zeitpunkt ihres Todes zwischen 13 und 17 Jahre alt war.“

Das eigentlich Besondere: Neben den Knochen soll nach Polizeiangaben auch die Haut der Leiche in Teilen noch bemerkenswert intakt sein. Ferner konnten Finger- und Fußnägel geborgen werden, selbst eine Niere ist zur Überraschung aller noch erhalten.

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Das zusammengefügte Skelett mit erkennbaren Weichteilen. (Foto: PSNI)

Fragezeichen ergeben sich lediglich aus der Tatsache, dass die Skelett-Teile über einen Bereich von mehreren Quadratmetern verteilt lagen. Und ja, der Kopf fehlt, was natürlich Spielraum für Spekulationen gibt.

„Wir fügen den Moorleichen-Entdeckungen in Europa ein wichtiges Kapitel hinzu“

Dennoch äußerte sich die Polizei eindeutig: „Bisher können wir wenig über die Todesursache der Person sagen.“ Das ungefähre Alter der Knochen wurde indes mithilfe einer Radiokohlenstoffdatierung ermittelt – zum ersten Mal bei einer Moorleiche in Nordirland.

Dr. Alastair Ruffell von der Queen’s University Belfast sagte, am Fundort seien zwei Phasen hochauflösender, bodendurchdringender Radaruntersuchungen durchgeführt worden. „Dabei wurden die Überreste etwa einen Meter unter der aktuellen Landoberfläche entdeckt.“

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Die Niere. (Foto: PSNI)

„Außerdem befanden sie sich inmitten einer Gruppe fossiler Baumreste, was darauf hindeutet, dass die Leiche in einem Wäldchen oder einem Baumbestand gestorben oder begraben worden sein könnte“, fuhr Ruffell gegenüber der BBC fort.

Gefunden wurde das Skelett übrigens nicht auf Privatland, sondern auf einem Grundstück des Landwirtschaftsministeriums. Hier will man mit den Forschern eng zusammenarbeiten und weitere Untersuchungen bzw. Ausgrabungen in dem Gebiet unterstützen.

„Ich hoffe, dass der Fund zu gegebener Zeit uns allen helfen wird, unsere sehr frühe Geschichte besser zu verstehen“, sagt Ruffell. „Zudem fügen wir den Entdeckungen von Moorleichen in ganz Europa sicherlich ein wichtiges Kapitel hinzu.“

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