Rezept aus Schottland
Veganuary in Großbritannien: Vegane Schottische Cottage Pie
Als ich das erste Mal mit Veganismus in Berührung kam, war ich noch ein Teenie und verliebt in einen Jungen, der vegan lebte. Das war in den 90ern des vergangenen Jahrhunderts ein Exotenstatus, den man heute, zumindest durch Ernährung, kaum noch bekommen kann. Zu vielfältig sind inzwischen die Ernährungsansätze der Menschen geworden. Und die Lebensmittelskandale durch Massentierhaltung einerseits und wachsende Angebote an tierfreien Produkten andererseits machen es inzwischen sehr viel leichter, vollständig ohne Tierprodukte auszukommen als das vor 25 Jahren der Fall war.
In England hat sich 2014 eine Wohltätigkeitsorganisation gegründet, die sich Veganuary nennt. Die Gründer wollen die vegane Lebensweise den Menschen näher bringen und leisten Aufklärung über die Vorteile eines veganen Lebens, liefern Rezepte und Tips auf ihrer Seite und betreiben vegane Öffentlichkeitsarbeit. Inzwischen sind auch prominente Briten Botschafter von Veganuary.
Jedes Jahr wird im Januar die Werbetrommel dafür gerührt, im ersten Monat des Jahres vegan zu leben. Vielleicht als Einstieg ins vegane Leben oder, um öfter mal Tierprodukte wegzulassen. Da gerade im Januar die meisten voller guter Vorsätze und Tatendrang sind, findet die Organisation großen Anklang.
Nun war mein Januar alles andere als vegan. Aber so wie ich mich für die Speisen anderer Länder interessiere, interessieren mich auch andere Ernährungsweisen. Und da ich eh kein Fleisch esse, suche ich gerne mal auch bei den Veganern nach Rezepten.
Eines dieser Rezepte habe ich diese Woche ausprobiert. Eine schottische Cottage Pie. Genau das richtige Essen für kalte Wintertage. Ursprünglich wurde Cottage Pie mit einer Teigschicht abgedeckt. Doch seit die Kartoffeln nach Europa kamen, gibt es sie stattdessen auch mit Kartoffeln belegt.
Auf Foodblogs nennt man so etwas Soul Food. Ich nenne so etwas lecker. Das Sojahack im Rezept ist bereits gewürzt gekauft. Es gibt inzwischen in jedem größeren Supermarkt solchen verbrauchsfertigen Hackfleischersatz. Man findet ihn in der Kühlteke bei den anderen Fleischersatzprodukten.
Zutaten
Olivenöl
2 mittelgroße Zwiebeln, gewürfelt
2 Knoblauchzehen, gepresst
3 große Karotten in Scheiben
400 g Champignons, geviertelt
350 g gewürztes Sojahack
500 ml Gemüsebrühe
200 ml Rotwein
3 EL braune Soße von HP (oder vegane Worcestershire bzw. BBQ Sauce)
3 TL getrocknete Petersilie
2 TL getrockneter Thymian
4 große Kartoffeln
Salz und Pfeffer nach Belieben
Frische Petersilie
Zubereitung
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Etwas Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und Zwiebeln darin ein paar Minuten bei mittlerer Hitze anbraten.
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Nacheinander Karotten, Pilze und Sojahack hinzugeben. Jede Zutat 2-3 Minuten etwa mit anbraten, bevor man die nächste hinzu gibt.
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Die Sojahackpfanne mit Rotwein und Brühe ablöschen. Getrocknete Kräuter und braune Soße hinzugeben und bei mittlerer Hitze 30 Minuten köcheln lassen. Dabei gelegentlich umrühren. Nach 20 Minuten einen Deckel auf die Pfanne geben, damit nicht zu viel Flüssigkeit verdampft.
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Während das Gemüse mit dem Soja vor sich hin köchelt, die Kartoffeln schälen und in dicken Scheiben geschnitten 10 Minuten separat kochen und abgießen. Den Backofen auf 220°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
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Hacksauce nach Geschmack mit Salz und Pfeffer abschmecken, in eine Auflaufform geben und die Kartoffelscheiben darauf schichten. Die Kartoffelscheiben mit ein wenig Olivenöl einreiben und den Cottage Pie für 35 Minuten in den Backofen geben. Der Pie ist fertig, wenn die Kartoffeln schön gebräunt sind.
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Die frische Petersilie waschen und hacken. Pie mit Petersilie bestreut servieren.
Deagh mhiann!
Helena