Gebietsweise 35 Zentimeter
Estland: So viel Schnee gab es zum St. Georgstag ewig nicht
Seit 1988 hat es in Estland am St. Georgstag (jüripäev) nicht mehr so viel geschneit wie in diesem Jahr. Zu diesem Ergebnis kamen estnische Meteorologen am Dienstag nach einem Blick in ihre Jahrbücher. Zum Vergleich: Vor genau 10 Jahren lag die Temperatur am 23. April bei über 20 Grad.
„Das letzte Mal, dass wir im gleichen Zeitraum winterliches Wetter hatten, war 2017. Da war es aber nicht so kalt und schneereich, es hat mehr gegraupelt. In den letzten Tagen hatten wir sicherlich 10 bis 20 Zentimeter Schnee. Örtlich sogar 35 Zentimeter“, zitiert ERR.ee einen Wetterforscher.
Der Tenor ist jedoch einhellig, dass solche Wetterkapriolen in dieser Jahreszeit nicht völlig ungewöhnlich sind. „Im April ist das Wetter immer wechselhaft. In Estland kann sich innerhalb von 24 Stunden ein völlig anderes Bild ergeben“, so der Meteorologe.
Langfristige Vorhersagemodelle sehen überdurchschnittlich warmen Sommer
Und weiter: „Auch in Mitteleuropa ist es kalt. Aber in Russland, irgendwo hinter Moskau, ist es sehr warm.“ Grund dafür ist ein Wirbel, der sich vor wenigen Tagen am Schwarzen Meer entwickelt und verstärkt hat.
Derzeit sieht es aber so aus, dass die Temperaturen in Estland zum Ende der Woche wieder deutlich steigen werden. Nächste Woche könnten dann sogar mehr als 20 Grad drin sein. Langfristige Vorhersagemodelle deuten zudem auf einen überdurchschnittlich warmen Sommer hin.
Baltikum-Reisende können die dicken Socken also allem Anschein nach im Schrank lassen. Jedenfalls zur Jahresmitte.
