Umkehr nach Helsinki
Estland: Finnair-Maschine kann durch (mutmaßlich russischen) GPS-Störangriff nicht landen
Eine Finnair-Maschine, die am Donnerstagabend von Helsinki nach Estland unterwegs war, konnte aufgrund anhaltender GPS-Störsignale nicht auf dem Flughafen Tartu landen. Eigentlich hätte die Landung des Fluges AY1045 um 00.40 Uhr Ortszeit stattfinden sollen.
„Unsere Piloten sind sich der GPS-Störungen bewusst, die Systeme erkennen das schnell. Daher nutzen unsere Flugzeuge mehrere Quellen zur Positionsberechnung, sodass die Navigation auch bei GPS-Ausfall funktioniert“, schilderte ein Sprecher von Finnair anschließend den Normalfall.
Aber „normal“ gilt eben nicht für den Flughafen Tartu, wo der Landeanflug zwingend ein funktionierendes GPS-Signal erfordert. „Die meisten Flughäfen haben eine Standardanflugausrüstung, die auch ohne GPS funktioniert.“
Bei gutem Wetter und am Tag wäre ein Sichtanflug möglich gewesen
Aber Tartu sei „einer der wenigen Flughäfen, wo das Procedere anders ist“, so das Statement weiter. „Daher waren die Landeversuche in diesem Fall nicht erfolgreich.“ Da auch Tallinn das Flugzeug nicht aufnehmen konnte, musste es nach Helsinki zurückkehren.
Bei gutem Wetter und am Tag wäre in Tartu auch ein Sichtanflug möglich gewesen. Aber nachts war das keine Option, weshalb die Umkehr der Finnair-Maschine laut ERR.ee aus Sicherheitsgründen nicht mehr zu verhindern war.
Fakt ist auch: GPS-Störungen im estnischen Luftraum haben in letzter Zeit deutlich zugenommen. Seit Ende 2022 schossen die Störmeldungen regelrecht in die Höhe. Es wird vermutet, dass Russland dahintersteckt. Wohl, um den eigenen Luftraum gegen GPS-geleitete Drohnenangriffe zu schützen.