Russland auf Rang 162
Weltindex für Pressefreiheit: Norden Europas spitze – Estland auf dem Vormarsch
Wer wissen will, wie es um die Pressefreiheit auf der Welt bestellt ist, findet weitreichende und zugleich alarmierende Daten in einem aktuellen Ranking von Reporter ohne Grenzen (RSF): dem Weltindex für Pressefreiheit.
Daraus geht hervor, dass von den 180 untersuchten Staaten derzeit gerade einmal 8 (!) im voll grünen Bereich mit einem Score von mindestens 85 Punkten liegen. RSF teilte mit, die Situation habe sich weltweit verschlechtert und warnt vor einem „beunruhigenden Trend“.
„Staaten und andere politische Kräfte spielen eine immer geringere Rolle beim Schutz der Pressefreiheit. Diese Entmachtung geht Hand in Hand mit immer feindseligeren Aktionen, die die Rolle der Journalisten untergraben“, sagt eine RSF-Sprecherin.
Gleichzeitig würde laut RSF ein Teil der Medien immer häufiger durch Desinformationskampagnen instrumentalisiert. Alternative Fakten werden so zum Stimmungsmacher, verstärkt durch die fulminante Sogwirkung Sozialer Medien. Und fertig ist das große Problem.
Estland im Weltpressefreiheitsindex mit 86,44 Punkten auf Rang 6
Am wenigsten zu dieser alarmierenden Bestandsaufnahme tragen dem RSF-Bericht zufolge die nordeuropäischen Staaten bei, von denen Norwegen, Dänemark und Schweden die ersten drei Plätze des Rankings belegen.
Es folgen die Niederlande, Finnland, Estland, Portugal und Irland, womit die 8 Unbescholtenen des Rankings auch schon genannt werden. Die Top 10 komplettieren die Schweiz und Deutschland.
Beispiel Estland: Das baltische Land hat sich auf dem Weltpressefreiheitsindex von zuletzt Platz 8 auf Platz 6 verbessert und liegt bei derzeit 86,44 Punkte. Damit rangiert das Land zwar vor, aber noch in Sichtweite der baltischen Partner Lettland (Platz 12) und Litauen (Platz 13).
Und Russland? Nun ja, gereicht hat es „nur“ zu Platz 162 im Ranking, was im Kreml freilich niemanden interessieren wird. Partner Weißrussland liegt auf Platz 157. Die Ukraine hingegen ist von Rang 79 auf Rang 61 gestiegen. ERR.ee berichtete über das Ranking aus estnischer Sicht.