Aus Gründen
Lettland vs. Sowjetsymbolik: „Moskauer Vorstadt“ in Riga wird umbenannt
Als weitere Maßnahme im Aufbegehren, vielleicht auch im Kampf der lettischen Administration gegen geschichtsverklärende Sowjetsymbolik wird der Rigaer Stadtteil Maskavas forštate (Moskauer Vorstadt) umbenannt in Latgales apkaime (Lettgallen-Viertel).
Den Schritt hat der Stadtrat am 8. Mai beschlossen. Der neue Name wurde nach einer Auswertung der historischen Ortsnamen in diesem Gebiet gewählt. So erhielt bereits im vergangenen Jahr der Latgale-Park seinen angestammten Namen zurück, der so schon 1937 in Dokumenten zu finden war.
Und in diesem Jahr wurde die größte Straße des Viertels in Latgales-Straße umbenannt. Angesichts dieser Tatsachen beschloss man bei der zuständigen Kommission, namentlich gleich das ganze Viertel folgen zu lassen (Hintergrund: Lettgallen ist eine von vier historischen Landschaften in Lettland).
“Es wird in Riga keine Namen mehr geben, die Moskau verherrlichen“
„Es wird in Riga keine Namen mehr geben, die Moskau verherrlichen. Es wird auch keine Moskauer Vorstadt mehr als Namen geben. Stattdessen gibt es den Stadtteil Latgale, der dem historischen Namen den Vorzug gibt“, betonte der Stadtrat in einer Stellungnahme.
Die Verwaltung von Riga wird nun die lettische Geoinformationsagentur, in deren Datenbank der Bezirksname „Maskavas forštate“ enthalten ist, über die Änderung informieren. Danach wird die Moskauer Vorstadt nach und nach aus allen Registern und damit aus dem Blickfeld verschwinden.
Seit Kriegsbeginn in der Ukraine hat die Löschung von Sowjetbegrifflichkeiten und -symbolen aus dem Stadtbild Rigas einen hohen Stellenwert. Es sind Schritte, die im Kreml selbstredend als ganz und gar geschichtsvergessene Provokationen abgetan werden. Nichts geht mehr. Bekanntlich.