Mitglieder- und Geldschwund
Kirchliche Trauungen in Finnland immer unbeliebter
Die Beliebtheit kirchlicher Trauungen in Finnland ist in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich zurückgegangen, wie aus den Zahlen des Nationalen Kirchenrats der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands hervorgeht.
Die Zahl der Eheschließungen ist allgemein rückläufig. Die Vermehlungen finden zunehmend in einem zivilen Rahmen statt.
Im vergangenen Jahr wurden nur 35 Prozent der Ehen im Land kirchlich geschlossen, während der Anteil der kirchlichen Trauungen im Jahr 2003 bei 64 Prozent lag.
Im Jahr 2003 gab es insgesamt 17.247 kirchliche Trauungen, im vergangenen Jahr waren es nur 7.323, so der Nationale Kirchenrat.
Laut Yle, erklären die Kirchenvertreter die negative Entwicklung mit zunehmendem Geldmangel der Menschen. Eine kirchliche Hochzeit sei in der Regel eine aufwändigere, und damit teurere Veranstaltung.
Mitgliederschwund
Man kann die Entwicklung auf das Finanzielle schieben, aber als alleiniger Grund ist dieses Argument nicht überzeugend.
Die Prognosen über die Mitgliederzahlen sind kein Grund zur Freude für den Klerus in Finnland. Wenn sich der gegenwärtige Trend fortsetzt, wird die Kirche bis 2040 auf 2,8 Millionen Mitglieder (51,4 Prozent der Finnen) schrumpfen, so die kircheneigene Statistik.
Von 4,4 Millionen Mitgliedern im Jahr 1999 ist die Zahl auf 3,9 Millionen im Jahr 2019 gesunken, was 68,6 Prozent der finnischen Bevölkerung entspricht. Im Jahr 2020 waren es wieder rund 50.000 Mitglieder weniger (67,6 % der Bevölkerung). Heute sind es 63,4 % der Bevölkerung.
Der Trend in Finnland geht eindeutig in Richtung Säkularisierung. Der Rückgang kirchlicher Trauungen mag ein Ausdruck dieser Entwicklung sein.
