Gesundheitsämter warnen
Schädliche Blaualgen an baltischen Stränden auf dem Vormarsch
Der Juli hat das Problem der Cyanobakterien, auch bekannt als Blaualgen, zurück an die baltischen Küstengewässer gebracht. Aktuell warnt das estnische Gesundheitsamt (Terviseamet) vor einer Ausbreitung.
Imre Kaas, Sprecher des Amtes, spricht von aktuell zahlreichen Meldungen über Blaualgen aus verschiedenen Teilen des Landes. Sowohl an der Küste als auch an den Ufern von Binnengewässern scheinen die potenziell gesundheitsschädlichen Cyanobakterien auf dem Vormarsch.
Kaas sagte: „Obwohl die Belastung insgesamt noch überschaubar ist, sollten Strandbesucher gewarnt sein. Es wird geraten, beim Schwimmen kein Wasser zu schlucken, sich anschließend abzuwaschen und andere Kleidung anzuziehen.“
Besondere Vorsicht sei bei Kindern und Haustieren geboten. Die Häufung von Blaualgenkolonien an der Küste hängt von den Wetterbedingungen ab. Zum Beispiel von Windrichtung und -stärke, von Niederschlag und anderen Faktoren.
Trübes Wasser oder eine schaumige Masse am Ufer sind Blaualgen-Anzeichen
Meerwasser an Stränden, das eine ungewöhnliche Farbe hat, ist oft ein klares Anzeichen für das Vorhandensein der Algen – grau, gelb-grün oder eben in Anlehnung an den Namen der Bakterien blaugrün. Trübes Wasser oder eine schaumige Masse am Ufer sind ebenfalls Anzeichen (s. Foto).
Die mit den Auswirkungen der Blaualgen verbundenen Symptome sind oft unspezifisch und können denen anderer Krankheiten, einschließlich Virusinfektionen, ähneln. Bei Kindern ist die Wahrscheinlichkeit gesundheitlicher Probleme größer als bei Erwachsenen.
Auch Haustiere, insbesondere Hunde, sind gefährdet, indem sie sich das Fell lecken, nachdem sie in blaualgenhaltigem Wasser geschwommen sind. In solchen Fällen können regelrechte Vergiftungssymptome auftreten, die umgehend von einem Tierarzt behandelt werden müssen.
Ein Hotspot der Blaualgen in Estland ist aktuell die Region um Haapsalu
Laut ERR.ee wurden regional bereits die ersten Warnschilder aufgestellt, die darauf hinweisen, dass der Kontakt mit dem Wasser zu Hautausschlägen führen kann. Ein Hotspot der Blaualgen in Estland ist aktuell die Region um Haapsalu.
Dort wurden am Donnerstag Proben entnommen, die eine außergewöhnlich hohe Konzentration problematischer Blaualgen ergaben. Das Meeresinstitut der Universität Tartu (Mereinstituut) beobachtet die Situation mit Sorge.
Allerdings kann sich die Situation an den Stränden von Haapsalu verbessern, wenn sich die Windrichtung ändert und die Algenmasse weiter hinaus aufs Meer oder zumindest aus der Bucht getragen wird. Touristen sollen aktuelle Warnhinweise unbedingt beachten.
