Wirbelsturm über Golf von Riga
Nach Rekord-Regenfällen: Land unter in Teilen Lettlands
Die Regenfälle, die am Sonntag in Lettland begannen und erst am Montagnachmittag nachließen, waren nach Angaben des Zentrums für Umwelt, Geologie und Meteorologie die landesweit schwersten seit Beginn strukturierter Wetteraufzeichnungen im Jahr 1945.
In Kalnciems in der Region Jelgava erreichte die Gesamtniederschlagsmenge am Sonntag und Montag flutartige 193 Liter pro Quadratmeter. Und diese Daten sind noch nicht vollständig, sodass die endgültigen Auswertungen einen noch höheren Literstand ergeben dürften.
In Kalnciems entspricht diese Niederschlagsmenge fast einem Drittel der Klimanorm für das ganze Jahr. Zum Vergleich: Die bis dato höchste zweitägige Niederschlagsmenge in Lettland wurde am 8. und 9. Juli 1973 gemessen, als in Ventspils 176 Liter pro Quadratmeter fielen.
In der Badestadt Jūrmala gab es erhebliche Sturmschäden
Und auch in der lettischen Hauptstadt Riga purzelte zu Beginn der Woche der Rekord. Dort fielen am Sonntag und Montag 118 Liter vom Himmel. Bislang lag der Höchstwert hier bei 86 Litern, geschehen am 12. und 13. Juli 1986.
Auch in Riga konnte die Kanalisation die riesigen Wassermengen nicht überall bewältigen, sodass zahlreiche Überschwemmungen auf Straßen und in Gebäuden gemeldet wurden. Immerhin stieg der Wasserstand der Daugava nur mäßig, weshalb keine Massenevakuierungen erforderlich waren.
Ausschlaggebend für das außergewöhnliche Wettergeschehen war ein Wirbelsturm über dem Golf von Riga, was insbesondere in der Badestadt Jūrmala zu erheblichen Schäden führte. Lettland hat ganz schön was abbekommen.
