Zum Träumen, aber …
20 Herrenhäuser in Estland suchen neue Besitzer – in allen Preislagen
Etwa 20 historische Herrenhäuser in Estland suchen aktuell nach neuen Besitzern. Einige der prächtigen Gebäude stehen unter Denkmalschutz, was für potenzielle Käufer – neben hohen Kosten für Modernisierungen – zusätzliche Schwierigkeiten mit sich bringen kann.
Einige Beispiele der zum Kauf angebotenen Landgüter.
Bild 1: Herrenhaus Kalvi
Bild 2: Herrenhaus Kehtna
Bild 3: Schloss Laitse
Bild 4: Herrenhaus Viljandi
Bild 5: Herrenhaus Anija
Bild 6: Herrenhaus Oti
Immerhin sind renovierungsbedürftige Herrenhäuser im Erwerb recht günstig. Das Herrenhaus Vaeküla beispielsweise wird aktuell für knapp 30.000 Euro angeboten. Das Herrenhaus Kirimäe steht bei 85.000 Euro.
Allerdings ist die Preisspanne enorm und richtet sich im Wesentlichen nach Prestige und Zustand der alten Gutshäuser. Schloss Sangaste ist derzeit mit aufgerufenen 2,6 Millionen Euro das teuerste der estnischen Herrenhäuser, die auf dem Markt sind.
Was auffällt: Einige der Gebäude werden schon seit Jahren erfolglos in Immobilienportalen angeboten. „Herrenhäuser sind schwieriger zu verkaufen, weil sie einzigartig sind und sich immer mehr Käufer für eine herkömmliche Wohnimmobilie entscheiden“, sagt der Immobilienanalyst Tõnu Toompark.
“Der Besitz eines Herrenhauses ist ein teures Hobby für Liebhaber“
Bei Herrenhäusern kommt hinzu, dass es sich um historische Stätten handelt, die unter Denkmalschutz stehen. „Wenn sie nach vorgeschriebenen Standards renoviert werden müssen, ist das einfach teuer. Der Besitz eines Herrenhauses ist ein kostspieliges Liebhaber-Hobby“, sagt er.
Heißt: Wer ein Herrenhaus kaufen will, erwirbt eine Menge Verpflichtungen und Komplikationen mit dazu. In Estland gibt es eine Vielzahl von geschützten Herrenhäusern, die alle den Baustil verschiedener Epochen widerspiegeln.
Daher ist es umso wichtiger, dass die architektonische Gestaltung, einschließlich aller wertvollen Details und Ausstattungen, während der Modernisierungsarbeiten erhalten bleiben. Natürlich „frisst“ eine solche Renovierung viel mehr Ressourcen als bei einem normalen Gebäude.
“Wir verkaufen, weil wir es uns schlichtweg nicht mehr leisten können“
Wie es im schlechtesten Fall laufen kann, schildert Indrek Alberg gegenüber ERR.ee. Er ist Vertreter der Verkäufer des Gutshofs Kurista in der Gemeinde Kastre im Landkreis Tartu. „Wir verkaufen, weil wir es uns schlichtweg nicht mehr leisten können“, sagt er.
„Wir hatten ursprünglich einen Kostenplan für das Herrenhaus, das wir vor sieben Jahren in einem schlechten Zustand kauften. Während der Coronapandemie sind die Reparaturpreise dann aber viel zu stark gestiegen. Das Gesamtvolumen haben wir falsch eingeschätzt“, so Alberg.
„Immerhin, wir haben das Herrenhaus jetzt in einen Zustand gebracht, in dem es nicht weiter verfallen wird.“ Das Anwesen steht seit einigen Monaten zum Preis von 179.000 Euro zum Verkauf. In dieser Zeit gab es lediglich einen Interessenten. Das sagt eigentlich alles über den Markt. Aktuell.
