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Archäologiestudent im Glück

„Spektakulärer Silberschatz“ aus der Wikingerzeit nördlich von Aarhus gefunden

Ein Archäologiestudent der Universität Aarhus hat einen „spektakulären Silberschatz“ gefunden, der Verbindungen zu Russland, der Ukraine und den britischen Inseln aufweist. Der Fund unterstreicht die Stellung von Aarhus als internationale Drehscheibe in der Wikingerzeit.

Silberschmuck Wikinger
Der Silberschatz aus der Wikingerzeit besteht aus Armreifen und Ringen. Das so verarbeitete Silber diente im Frühmittelalter auch als Zahlungsmittel und Statussysmbol. (Foto: Poul Madsen / Moesgaard Museum)
Als der 22-jährige Student Gustav Bruunsgaard in diesem Frühjahr in der Nähe von Elsted nördlich von Aarhus mit seinem Metalldetektor spazieren ging, machte er einen erstaunlichen Fund: Zuerst fand er einen silbernen Armreif.

Einige Tage später kehrte er an die Stelle zurück und fand sechs weitere Armreifen.

Sowohl dänische als auch internationale Experten gehen davon aus, dass die sieben Armreifen aus der Wikingerzeit stammen.

Dies schreibt das Moesgaard Museum in einer Pressemitteilung, in der es den Schatz als „spektakulär“ bezeichnet.

„Der Elstedgård-Schatz ist ein fantastischer Fund aus der Wikingerzeit“, sagt Kasper H. Andersen, Doktorand und Historiker am Moesgaard Museum, in der Pressemitteilung.

Verbindungen nach Osten und Westen

Archäologie Gustav Bruunsgaard
Archäologiestudent Gustav Bruunsgaard mit seinem Metalldetektor in der Nähe der Fundstelle. So ein Fund ist sicherlich die beste Motivation für sein Studium. (Moesgaard/Poul Madsen Moesgaard)
Laut Kasper H. Andersen unterstreicht der Fund, dass Aarhus ein zentraler Knotenpunkt in der Wikingerzeit war.

Die Ringe seien mit Russland, der Ukraine und den Britischen Inseln verbunden, heißt es in der Pressemitteilung.

Der gewundene Ring ist ein Typ, der ursprünglich aus Russland oder der Ukraine stammt. Inzwischen wurde er in Skandinavien nachgeahmt.

Drei der Ringe, die bandförmig und gestempelt sind, sind ein skandinavischer Typ, der später in Irland als Inspiration für Armreifen diente.

Die drei glatten Armreifen sind selten, aber aus Skandinavien und England bekannt, schreibt das Moesgaard Museum in der Pressemitteilung.

„Damit unterstreicht der Fund, dass Aarhus ein zentraler Knotenpunkt in der Welt der Wikinger war, die sich vom Nordatlantik bis nach Asien erstreckte“, sagt Kasper H. Andersen.

Funktionierte als Zahlungsmittel in der Wikingerzeit

Experten haben die Armringe auf die 800er Jahre datiert, also auf die frühe Wikingerzeit. Das ist auch kurz nach der Gründung der wikingerzeitlichen Stadt Aarhus, die damals Aros hieß.

Damals wurde der Wert in Silber gemessen. Die Armreifen wurden an ein Wiegesystem angepasst, so dass man den Wert jedes Rings erkennen konnte, und sie wurden als Zahlungsmittel verwendet. Dem Museum zufolge demonstrierten sie auch die finanzielle Leistungsfähigkeit des Besitzers.

Die sieben Armreifen sind jetzt im Moesgaard Museum ausgestellt. Danach werden sie an das dänische Nationalmuseum weitergegeben.

Zwei Fakten:

  • Die Ringe wurden auf einem Feld in der Nähe von Elsted gefunden, wo bereits Spuren einer wikingerzeitlichen Siedlung gefunden wurden.
  • Der Elstedgård-Schatz ist eine so genannte Danefæ, die nach einer Ausstellungszeit im Moesgaard Museum an das Nationalmuseum von Dänemark übergeben wird.

Das Moesgaard Museum

Das Moesgaard Museum ist ein kulturhistorisches Museum mit archäologischen und ethnografischen Ausstellungen von Weltrang. Das Museum erforscht und vermittelt die Vielfalt des menschlichen Lebens in enger Zusammenarbeit mit der Universität Aarhus.

Zum Moesgaard Museum gehören die Abteilung in Højbjerg bei Aarhus, das Wikingermuseum in Aarhus sowie die Museen in Odder und Samsø.

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