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Unzufriedenheit mit Deutschland

Immer mehr Deutsche wandern nach Dänemark aus

Dänemark ist ein beliebtes Reiseziel der Deutschen im Urlaub. Allerdings bleibt es für immer mehr Deutsche nicht bei nur wenigen Tagen oder Wochen im Sommer, sondern vielleicht für immer.

Auswandern nach Dänemark
Immer mehr Deutsche wandern nach Dänemark aus, insbesondere nach Süderjütland. – Højer in der Gemeinde Tønder. (Foto: Rüdiger Stehn / CC BY-SA 2.0)
Immer mehr deutsche Staatsbürger entscheiden sich dafür, sich in Dänemark niederzulassen. Zahlen des Statistischen Amtes Dänemarks zeigen, dass fast 34.000 deutsche Staatsbürger in Dänemark leben. Im Jahr 2013 waren es noch knapp 22.000.

Der Zuzug ist besonders in den Gemeinden Südjütlands spürbar, also in der Grenzregion zu Deutschland. Einer der Gründe ist sicherlich, dass die Immobilienpreise in Süddänemark günstiger sind als die in Norddeutschland.

Dies ist auch die Meinung von Martin Klatt, Leiter der Forschungsgruppe für Minderheitenfragen in der deutsch-dänischen Grenzregion am Europäischen Zentrum für Minderheitenfragen in Flensburg. Er hat die Entwicklung der Neuankömmlinge verfolgt, die vor allem in Südjütland in den letzten Jahren eskaliert ist.

„Das hängt zum einen mit den Immobilienpreisen zusammen. Es ist ein wichtiger Pull-Faktor, dass man, wenn man aus einer deutschen Stadt kommt, viel für sein Geld bekommt, wenn man nach Südjütland zieht“, sagt er gegenüber dem Nachrichtenportal DR.

Es sei ein neues Phänomen, dass sich Familien aus ganz Deutschland in Dänemark und insbesondere in Süddänemark niederlassen, so Klatt weiter. Früher waren es vor allem Deutsche aus der Grenzregion, die wegen einer Arbeit oder der Liebe wegen nach Dänemark gezogen seien.

Unzufriedenheit mit Deutschland

Die Unzufriedenheit mit dem deutschen Schulsystem ist zum Beispiel auch einer der Gründe, warum Deutsche in den letzten Jahren nach Dänemark gezogen sind. Und während der Corona-Pandemie gab es ein massives Interesse von Deutschen, die nach Südjütland ziehen wollten.

Der DR berichtete letztes Jahr von einer deutschen Familie, die nach Dänemark gezogen war, um die Kinder zuhause unterrichten zu können.

„Generell herrscht in Deutschland derzeit eine ‚Schreckensstimmung’“, sagt Martin Klatt zu DR.

Man habe einfach das Gefühl, dass es in Deutschland nicht gut laufe, auch wenn die Daten eigentlich sagen, dass es noch einigermaßen gut ist. Aber es herrsche so eine schlechte Stimmung. Die Leute wollten weg, konstatiert Martin Klatt.

„Manche Leute haben die Vorstellung, dass Dänemark besser funktioniert und dass das Leben in Dänemark besser ist. Und dann waren sie in einem Ferienhaus an der Westküste und wollen es ausprobieren“, sagt er.

Ob und wieviele der Auswanderer im Land dauerhaft bleiben, hängt davon ab, ob man schnell einen Anschluss an die dänsiche Gesellschaft findet, vor allem beruflich und sprachlich. Auch ist es wichtig, die Umsiedlung realistisch zu planen. Man sollte sich keine Illusionen machen, in Dänemark geht es z.B. nicht weniger bürokratisch zu, und auch sonst muss eine grenzübergreifender Umzug gut vorbereitet sein.

„Bisher sind die Berichte der deutschen Neuankömmlinge recht positiv“, sagt Martin Klatt.

Im Jahr 2013 zogen 1.621 dänische Staatsbürger nach Deutschland, 2023 werden es 1.141 sein, so das dänische Statistikamt.

Unser QUIZ zum Thema Dänemark

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