Westjütland
Stechmücken in 40 Millionen Jahre altem Bernstein liefern neue Erkenntnisse
In den 1960er Jahren fand ein Bernsteinsammler aus Westjütland ein einzigartiges Stechmückenfossil, ohne es zu bemerken. Jetzt haben Forscher der Universität Kopenhagen den 40 Millionen Jahre alten Bernstein analysiert, der das Fossil einer räuberischen Trauermücke enthält, die zu einer seltenen Gattung gehört.
Jetzt hat das Mückenfossil dazu beigetragen, neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich die Mücken im Allgemeinen über die Erde verbreitet haben, und es liefert einen neuen Beitrag zum Gesamtbild der vergangenen Artenvielfalt, schreibt die Universität Kopenhagen.
„Missing Link“
„Insekten paaren sich quasi mit dem ganten Körper, und das stellt bestimmte Anforderungen an ihre Genitalien. Das Männchen hat daher neben dem eigentlichen Penis Anhängsel oder Zangen, mit denen es das Weibchen während der Paarung festhält. Die Form dieser Zangen ist eines der Merkmale, die wir zur Identifizierung verwendet haben“, erklärt Lars Vilhelmsen, außerordentlicher Professor und Kurator am Naturhistorischen Museum von Dänemark.
Anhand der Analyse schätzen die Forscher, dass die Mücke vor 35-40 Millionen Jahren in riesigen Kiefernwäldern in dem Gebiet, das wir heute Skandinavien nennen, umherflog. Hier war die Mücke in einem Harzklumpen aus einem Baum gefangen, den Flüsse, Meeresströmungen und Gletscher in der letzten Eiszeit später bis in die Nordsee trugen.
Die Forscher konnten außerdem feststellen, dass der Bernstein das Fossil einer völlig neuen Stechmückenart enthält. Es handelt sich um eine ausgestorbene Art einer seltenen Gattung von räuberischen Trauermücken.
Die Forscher bezeichnen die neue Mücke als eine Art „Missing Link“, das zwei seltene lebende Verwandte miteinander verbindet, die nur in Japan bzw. den USA vorkommen.
Die Weg über Land war den Wissenschaftlern bisher ein Rätsel, aber das neue Fossil zeigt, dass die Wanderung derMückenart möglicherweise quer durch Europa verlief.