Islay im Westen von Schottland
1600 Jahre alte „Werkstatt“ aus Königreich Dál Riata entdeckt
Bei Ausgrabungen von Guard Archaeology haben Archäologen die Überreste einer uralten Stätte entdeckt, die als eine Art Werkstatt eingestuft wird. Konkret als Eisenschmelzwerkstatt, die rund 1.600 Jahre alt sein dürfte.
Zugleich gewährt die Stätte auf der Hebrideninsel Islay Einblicke in das Leben in dem frühen schottischen Königreich Dál Riata, das sich von 300 bis 800 nach Christus über den Nordosten Irlands und den Westen Schottlands erstreckte.
Errichtet wurde die Werkstatt wohl auf den Überresten eines Gebäudes im piktischen Stil. Eine kürzlich veröffentlichte Analyse geht von bis zu acht Bauteilen aus, aus denen die Werkstatt einst bestand. Das Bild oben ist eine Illustration, wie es dort ausgesehen haben könnte.
Die Stätte wurde auf etwa das 5. Jahrhundert datiert, als die Insel Teil eben jenes Königreichs war – mit der Festung Dunadd im heutige Argyll and Bute als wehrhafte Basis.Die Forscher entdeckten an der Stätte eine Vielzahl von Gegenständen, darunter Werkzeug und eine Knochennadel.
Die meisten Werkstätten dieser Art waren damals in Festungen integriert
Die Wissenschaftler glauben, dass sich der Standort von einem piktischen Wohnhaus zu einem Industriegebäude entwickelte und für die damalige Zeit eine Ausnahme darstellte. Denn die meisten anderen Werkstätten dieser Art waren damals in Festungen integriert.
Die Ausgrabung brachte auch die Überreste prähistorischer Strukturen und Aktivitäten vom Mesolithikum bis zur Eisenzeit auf einer Hangterrasse zutage, auf der sich die Werkstatt befand.
Die Funde deuten auf eine relativ kurzzeitige Aktivität während der Mittelsteinzeit und der Jungsteinzeit hin, bevor in der späten Bronzezeit und der Eisenzeit eine sesshaftere Besiedlung einsetzte.
Die vollständigen Ergebnisse dieser Forschung wurden kürzlich veröffentlicht und können jetzt kostenlos von der ARO-Website (Archaeology Reports Online) heruntergeladen werden.