Erworben aus den USA
Zelda und Zara – 74 Millionen Jahre alt – sind Norwegens erste echte Dinosaurier
Jørn Hurum, Professor am Naturhistorischen Museum in Oslo, arbeitet gerade an einer Aufgabe, die man in jederlei Hinsicht als monumental betrachten darf: dem Zusammenbau zweier echter Dinosaurierskelette, bestehend aus unzähligen Teilen.
Zelda und Zara, so die Namen der beiden Hypacrosaurus stebingeri, sind die ersten waschechten Dinosaurier, die auf norwegischem Boden ausgestellt werden. Es gibt bereits Replikas, das ja, aber eben keine originalgetreuen Vertreter aus der Urzeit.
Beide Dinos sind Pflanzenfresser aus der Kreidezeit und lebten vor etwa 74 Millionen Jahren in den heutigen USA. Die Skelette wurden Anfang der 2000er Jahre in Montana entdeckt und später von Norwegen aus erworben.
Die Knochen sind extrem zerbrechlich, was die Präparation zu einem langwierigen und komplexen Prozess macht. Ungefähr 70 Prozent der Knochen sind gut erhalten, während die fehlenden Teile in Kunststoff nachgebildet werden.
Zelda wird nach vollständiger Montage 3 Meter hoch und 7,5 Meter lang sein
„Wenn man solche Knochen findet, kann man sie nicht einfach aufheben. Sie sind so voller Risse, sie würden in den Händen auseinanderfallen. Es sind Millionen von Stücken“, beschreibt Jørn Hurum, dass Sorgfalt oberste Pflicht ist.
Zelda, das größere der beiden Skelette, wird nach der vollständigen Montage drei Meter hoch und siebeneinhalb Meter lang sein. Zara hingegen war ein Jungtier und ist deutlich kleiner. Beide Skelette wurden von einer Stiftung erworben, um dauerhaft im Naturhistorischen Museum in Oslo präsent zu sein.
Schon der Transport und die Vorbereitung der Knochen für die Ausstellung waren extrem aufwendig. Paläontologen mussten die zerbrechliche Fracht in Steinblöcken sichern und ins Labor transportieren, wo sie durch das Auftragen von Bindemitteln stabilisiert wurden.
“Die Stabilisierung im Labor erfordert Zehntausende Arbeitsstunden“
Dieser langwierige Prozess war und ist entscheidend, um die Millionen Jahre alten Knochen für die Ausstellung zu bewahren. Sie werden nun auf einer unauffälligen Stahlkonstruktion montiert, die die Skelette stützt.
„Die Freilegung eines Skeletts kann nur ein oder zwei Monate dauern, aber die Stabilisierung im Labor für die Ausstellung erfordert Zehntausende von Arbeitsstunden“, sagte Jørn Hurum gegenüber Science Norway.
Die Positionierung der Skelette erfolgt so, dass sie sowohl anatomisch korrekt als auch visuell ansprechend ist. Zelda und Zara wurden für 1,6 Millionen Dollar erworben. Ein eindrucksvolles Highlight der Ausstellung, das Besucher aus der ganzen Welt anziehen wird.