Die Exporte sind besonders stark betroffen
Mehrheit der Briten bereut den Brexit – Neue Studie enthüllt schlimmere Folgen als gedacht
Während die Mehrheit der Briten den Brexit bedauert, widerlegt eine neue Studie das Hauptargument der Brexit-Befürworter. Die Folgen des Brexit sind schlimmer als zunächst angenommen.
Im Zentrum Londons gingen am Samstag Hunderte von Briten auf die Straße, um ihre Unzufriedenheit mit dem Brexit zum Ausdruck zu bringen. Eine Mehrheit der Bevölkerung bedauert die Entscheidung, die EU zu verlassen.
Sie sind enttäuscht über die Auswirkungen des Brexit auf die Wirtschaft.
Meinungsumfragen zeigen Bedauern
Die wirtschaftliche Dämpfer, den der Brexit vor etwas mehr als drei Jahren verursacht hat, ist offenbar noch nicht überwunden. Dies geht aus einer neuen Untersuchung von Jun Du, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Aston University, hervor.
Das, was nun schwarz auf weiß vorliegt, ahnen die Menschen in Großbritannien schon länger. Eine Mehrheit der Briten sagt in Meinungsumfragen immer wieder, dass sie den Austritt aus der EU bedauere. Eine Mehrheit sieht nicht die versprochenen Vorteile.
Wirtschaftliche Belastungen durch den Brexit
Die Exporte sind besonders stark betroffen. Kleine und mittlere Unternehmen haben zu kämpfen, und einige haben den Handel mit der EU wegen der teuren und schwerfälligen Verwaltung eingestellt, heißt es in der Untersuchung.
Dies ist besorgniserregend, denn aus kleinen und mittleren Unternehmen sollten auf lange Sicht große Unternehmen werden. Es handelt sich also nicht nur um ein momentanes Problem, sondern um ein im System inhärentes, das auf Jahre hinaus mitgeschleppt wird.
Die Studie errechnete, dass die Warenexporte Großbritanniens in die EU zwischen 2021 und 2023 um 27 % und die Warenimporte um 32 % niedriger ausgefallen sind, als dies ohne den Brexit der Fall gewesen wäre.
Keine Rückkehr zur EU in Sicht
Trotzdem gibt es keine Anzeichen dafür, dass Großbritannien in die EU zurückkehren wird.
Im Moment gibt es weder den politischen Willen noch die Lust, sich der EU wieder anzunähern. Die diesbezügliche Stimmung in Großbritannien ist immer noch politisch zu aufgeheizt und wund, um darüber erntshaft diskutieren zu können.
Der neue Premier Keir Starmer will enger mit der EU in Bereichen wie Sicherheit und Migration zusammenarbeiten. Auch der rückläufige Handel mit der EU bereitet ihm Kopfzerbrechen.
Ein Sprecher der Regierung sagte, man werde „daran arbeiten, unsere Handels- und Investitionsbeziehungen mit der EU zu verbessern und unnötige Handelsbarrieren abzubauen, wobei man sich bewusst ist, dass es keine Rückkehr zum Binnenmarkt, zur Zollunion oder zur Freizügigkeit geben wird“.
Starmer wird nächste Woche nach Brüssel reisen, um sich mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, zu treffen.