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Neue Studie aus England

Geologische „Anomalie“: Der Mount Everest wächst und wächst

Flussläufe im Himalaya sorgen laut einer neuen Studie aus England dafür, dass der Mount Everest – mit fast 8850 Metern ohnehin der höchste Berg der Erde – weiter an Größe hinzugewinnen wird. Die Ergebnisse der Forschung wurden an diesem Montag vorgestellt.

Der Mount Everest in ganzer Pracht. Und er wird noch höher werden. (Foto: Luca Galuzzi / CC BY-SA 2.5)

Demnach ist der Mount Everest schon heute 15 bis 50 Meter höher, als er ohne den Einfluss der Himalaya-Gewässer wäre. Zu dem bislang nur vage erforschten Wachstum kommt es, weil sich ein nahegelegenes Netz von Flüssen immer tiefer in die Landschaft schneidet – und den Berg so weiter gen Himmel drückt.

Die für das Wachstum hauptverantwortliche Erosion findet in einer Schlucht etwa 75 Kilometer vom Mount Everest entfernt statt. Gegraben durch den Fluss Arun. Der Gipfel des Berges klettert hierdurch stattliche 2 Millimeter pro Jahr empor.

In den letzten 90.000 Jahren habe sich die Höhe des Everest dadurch um etliche Meter verändert, so die Forscher. Mitautor Adam Smith von der UCL Earth Sciences in London sagte: „Der Mount Everest ist ein bemerkenswerter Berg, der von Mythen und Legenden umrankt ist – und der immer noch wächst.“

Im Laufe der Jahrtausende hat der Arun-Fluss eine beträchtliche Schlucht ausgehöhlt

Der Mount Everest gilt als Anomalie, da die drei nächsthohen Gipfel – K2, Kangchendzönga und Lhotse – höhenmäßig nur ein paar Steinwürfe voneinander entfernt liegen. Grund für diese Anomalie dürfte die hebende Kraft sein, die sich im Untergrund des Everest entfaltet.

Mount Everest 1
Die Lage aller 8000er-Berge auf der Erde. (Darstellung: Ilario / CC BY-SA 3.0)

Konkret: Im Laufe der Jahrtausende hat der Arun-Fluss entlang seiner Ufer eine beträchtliche Schlucht ausgehöhlt und Milliarden Tonnen Erde und Sedimente weggespült. Der Arun fließt zunächst in großer Höhe mit einem flachen Tal nach Osten.

Dann biegt er plötzlich als Kosi-Fluss nach Süden ab, verliert an Höhe und wird steiler. Diese einzigartige Topografie, die auf einen instabilen Zustand hindeutet, hängt wahrscheinlich mit der extremen Höhe des Everest zusammen.

Die Hebung ist nicht nur beim Everest zu beobachten, sondern betrifft auch benachbarte Gipfel wie Lhotse und Makalu, die die viert- und fünfthöchsten Gipfel der Welt sind. Auch sie werden weiter wachsen, schreibt der Irish Examiner.

Die im Fachmagazin Nature Geoscience veröffentlichte Studie untersuchte die Erosionsraten verschiedener Flüsse in der Region. Die Forscher konnten erstmals feststellen, dass sich der Arun-Fluss vor etwa 90.000 Jahren mit dem Kosi-Flussnetz verband. Mit weitreichenden Konsequenzen für den Everest.

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