Mission: Netto-Null-Emission
„Reise zur Null“: Stadtwerke Västerås testen Kohlenstoffabscheidung im Heizkraftwerk
Die Stadtwerke von Västerås, Zentralschweden, bemühen sich in Zeiten des sich beschleunigenden Klimawandels um Netto-Null-Emissionen ihrer fossilen Kraftwerke.
Im November wird im Heizkraftwerk eine Testanlage zur Kohlenstoffabscheidung installiert. Dies gab der Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke „Mälarenergi“ Niklas Gunnar auf einer Veranstaltung der schwedischen Handelskammer in Västerås bekannt.
CCS steht für „Carbon Capture and Storage“ (Kohlenstoffabscheidung und -speicherung), eine Technologie, bei der Kohlendioxid aus Rauchgasen abgeschieden, transportiert und gespeichert wird, um zu verhindern, dass es in die Atmosphäre gelangt.
CCU, „Carbon Capture and Utilization“ (Kohlenstoffabscheidung und -nutzung), verfolgt einen anderen Ansatz: Das abgeschiedene Kohlendioxid wird als Rohstoff in der Industrie weiterverwendet.
Kampf gegen die Klimakrise
Mälarenergi verfolge die Entwicklungen rund um CCS und CCU genau, heißt es dem Vorstand.
Eine Machbarkeitsstudie im Jahr 2023 führte zu der Entscheidung, beide Optionen weiter zu untersuchen, wie Niklas Gunnar auf den „Großen Wirtschaftstagen“ der Handelskammer (Stora Näringslivsdagen) in Västerås erklärte.
„Wir haben uns noch nicht für eine bestimmte Lösung entschieden. Der erste Schritt ist, das CO₂ abzuscheiden. Ob es gespeichert oder genutzt wird, ist der nächste Schritt“, so Gunnar.
Die Kohlenstoffabscheidung könnte einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise leisten. Mälarenergi plant nun, spezifische Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie diese Technologie im Heizkraftwerk Västerås ressourcenschonend eingesetzt werden kann.
Eine Testanlage soll im November eintreffen und bis Mitte Februar in Betrieb sein, um die Machbarkeit der CO₂-Abscheidung vor Ort zu prüfen.
Das Heizkraftwerk in Västerås verwendet drei Brennstoffarten: Biobrennstoffe, recyceltes Holz und Abfälle. Die Umwandlung von Abfall in Wärme und Strom dient als umweltfreundliche Alternative zur Deponierung.
„Mälarenergi ist auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen von fossilem Kohlendioxid – das nennen wir unsere ‚Reise zur Null‘. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir neue Technologien erforschen und innovative Partnerschaften eingehen. Diese Testanlage ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg“, betonte Gunnar.