Lettlands Touristenzahlen nicht erholt nach der Pandemie
Riga verliert touristische Spitzenposition unter den Hauptstädten des Baltikums
Riga verliert seine Spitzenposition im Tourismus unter den baltischen Hauptstädten. Laut Andris Kalniņš, Präsident des lettischen Hotel- und Gaststättenverbandes (LVRA), ist die lettische Hauptstadt bei den Übernachtungszahlen hinter Tallinn zurückgefallen.
Während Riga im ersten Halbjahr 851.000 Übernachtungen verzeichnete, was einem Anstieg von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, erreichte Tallinn 1.075 Millionen Übernachtungen. Vilnius lag mit 699.000 Übernachtungen auf dem dritten Platz. Das berichtete die Nachrichtenagentur Baltic News Service bereits im vergangenen Monat.
Trotz eines leichten Wachstums sind die Touristenzahlen in Riga im Vergleich zu 2019 noch immer um 35 Prozent niedriger – der stärkste Rückgang im Baltikum.
In Vilnius betrug der Rückgang 22 Prozent, in Tallinn 12 Prozent. Zudem stehe Lettland weiterhin am Ende der EU-Liste bei der Erholung der Touristenzahlen nach der Pandemie, heißt es in der Meldung.
Mehrwertsteuersenkung für Gastronomiedienstleistungen gefordert
Der Verbandspräsident, dass das Gastgewerbe des Landes derzeit mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen habe, die seine Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit stark beeinträchtigten.
Neben den Nachwirkungen der Pandemie belasten wirtschaftliche Schwierigkeiten und externe Faktoren wie der Krieg in der Ukraine die Branche zusätzlich.
„Die steigenden Energiekosten, Rekordpreise für Rohstoffe und wachsende Lohnkosten machen es dem Sektor besonders schwer. Im Vergleich zu den anderen baltischen Staaten sind die Arbeitskosten in Lettland weniger wettbewerbsfähig, was den Druck auf die Unternehmen erhöht und die nachhaltige Entwicklung verlangsamt“, so Kalniņš.
Um die Lage zu verbessern, fordert er dringend Maßnahmen, darunter vor allem eine Senkung der Mehrwertsteuer für Gastronomiedienstleistungen.
Ihm zufolge sei es wichtig, sich bewusst zu machen, dass das Gastgewerbe in Lettland im Wesentlichen ein Exportsektor sei, der mit Exporteinnahmen in Höhe von mehr als 1,2 Milliarden Euro einen bedeutenden Beitrag zur Wirtschaft leiste, weshalb es wichtig sei, die Unterstützung der Regierung zur Stärkung der Branche sicherzustellen.