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Tierschützer protestieren

Norwegen erhöht Walfangquote

Die Jagd auf Wale ging in den letzten Jahren zurück. Doch nun möchte Norwegen den Walfang wiederbeleben. Die norwegische Regierung verkündete am gestrigen Dienstag, es würde die Abschussquote für Wale um 28 Prozent erhöhen. Damit erlaubt das Land die Tötung von 1.278 Walen.

Walfangquote in Norwegen
Walfangquote in Norwegen um 28 % erhöht. (Foto shadowfax one)

Aus dem Fischereiministerium heißt es, die norwegischen Walfänger hätten die Quoten in den letzten Jahren immer verfehlt, auch die Anzahl der Boote sei zurückgegangen.

Fischereiminister Per Sandberg sagte in einer Stellungnahme: „Ich hoffe, die Quote und das Zusammenlegen von Fischereizonen sorgen für einen guten Start in die neue Walfangsaison.“

Damit sind Norwegen und Island sind die einzigen beiden Länder der Welt, die den Walfang erlauben. Auch Japan gehört zu den Nationen, die Wale fangen, allerdings deklariert das asiatische Land seine Aktivitäten als „Walfang zu Forschungszwecken“. Freilich landen die Forschungsobjekte zum größten Teil dennoch auf den Tellern der Japaner.

Norwegen fühlt sich nicht an das Walfang-Moratorium des IWC von 1986 gebunden, das den kommerziellen Walfang untersagt. Zumal das Land von Anfang an, gegen das Moratorium gewesen ist. Seit 1993 bejagt die norwegische Walfangflotte den Zwergwal, dessen Bestand in den nationalen Gewässern von der Regierung auf 100.000 Wale geschätzt wird.

Trotz der offiziellen „Lizenz zum Töten“, ist der Walfang in Norwegen seit Jahrzehnten rückläufig. Im Jahr 2017 waren nur noch 11 Walfangboote im Einsatz, halb soviel wie 2016. Die Zahl der abgeschossenen Wale ging von 660 (2015) auf 432 im letzten Jahr zurück. Dabei betrug die Quote 999 Wale. „Die niedrigste Fangmenge seit vielen Jahren.“, so Sandberg.

Die Walfänger erklären, das Verfehlen der Fangquote sei darauf zurückzuführen, dass die Walfleischverarbeitung nicht mit den Fängen mithalten könne. Zudem sei der Treibstoff teuer geworden, die Wale wichen im Zuge der Klimaerwärmung in kältere Gewässer aus, die weiter entfernt von norwegischen Küsten seien.

Die Tierschützer begründen die rückläufige Fangmenge mit dem rückläufigen Interesse der Verbraucher an Walfleisch.

Truls Gulowsen, Vertreter von Greenpeace Norwegen, kommentierte gegenüber AFP: „Greenpeace glaubt, Norwegen sollte die logischen Konsequenzen aus dem Verbraucherwillen ziehen, und sich dem Walfangverbot der Internationalen Walfangkommission anschließen. Der Walfang ist international geächtet, der heimische Markt zu klein für die eigenen Walfleischprodukte. Norwegen sollte diesen unnötigen und archaischen Industriezweig schließen.“

„Der norwegische Walfang ist antiquiert, er wird lediglich aus kurzsichtigen, politischen Erwägungen erhalten. Die Walfangindustrie sollte so schnell wie möglich abgewickelt werden.“, so Gulowsen in einer Email an AFP.

ap

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