Weltfrauentag
Frauen in der isländischen Gesellschaft – eine Statistik
Zum heutigen Weltfrauentag hat Statistics Iceland eine Auswertung veröffentlicht, die zeigt, dass in Island deutlich mehr Frauen einen Hochschulabschluss ihr eigen nennen können als Männer.
Mehr als die Hälfte der Frauen im Alter zwischen 25–64 hatten im Jahr 2017 einen Hochschulabschluss, nur knapp über ein Drittel der Männer dieses Alters hatten gleiches Niveau der Ausbildung vorzuweisen.
In der Hauptstadtregion Reykjavik verfügten 56 Prozent der Frauen über eine Hochschulausbildung, 43 Prozent waren Männer. In anderen Regionen fällt die Quote hingegen deutlich anders aus. 41 Prozent der Frauen und 20 Prozent der Männer außerhalb der Hauptstadtregion hatten einen Hochschulabschluss.
Auf der anderen Seite hatten 39 Prozent der Männer in Reykjavik und Umgebung, sowie 26 Prozent der Frauen, eine Realschulbildung. In allen anderen Regionen lag diese Verteilung bei 47 Prozent Männer und 29 Prozent Frauen. Der Anteil der Leute, die lediglich die Pflichtschuljahre absolviert hatten, war etwa doppelt so hoch außerhalb der Hauptstadtregion wie im Ballungsgebiet selbst.
Erhebung zum „Gender Pay Gap“ in Island
Im Jahre 2017 lag die Erwerbsbeteiligung der Frauen bei 79 Prozent, die Quote der Männer bei 86 Prozent. Der unbereinigte Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern lag 2016 bei 16 Prozent, im Bereich der Vollzeitarbeit bei 14 Prozent.
Seit Jahresbeginn ist in Island das Gesetz zur Lohngleichheit in Kraft. Das Gesetz schreibt gleiches Gehalt für beide Geschlechter für gleichwertige Tätigkeiten vor. Es wird sicherlich interessant sein, die statistische Verteilung der nächsten Jahre mit dem Stand heute zu vergleichen.
Heute sehen die Werte so aus: Frauen machen 38 Prozent des Althing aus, des isländischen Parlaments, in lokalen Rathäusern sind 44 Prozent der entscheidenden Personen Frauen.
Außerhalb der Politik ist die Beteiligung der Frauen deutlich geringer.
Am Obersten Gericht Islands ist nur einer von 8 Richtern weiblich. An allen anderen Gerichten liegt der Frauenanteil unter den Richtern 2017 bei 43 Prozent.
Der Anteil der Frauen in Entscheidungspositionen der Privatwirtschaft fällt unterschiedlich aus. Generell gilt, je größer das Unternehmen, desto weniger Frauen in Führungspositionen.
Zum Beispiel, Unternehmen mit einer Größe von 1-49 Angestellten wurden in 22 Prozent der Fälle von Frauen geleitet. Jedoch waren es nur 10 Prozent in Unternehmen, die 250 oder mehr Angestellte hatten.
Der Anteil der Frauen im Vorstand von Unternehmen variierte zwischen 26-39 Prozent. Auch hier abhängig von der Unternehmensgröße.
ap