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„Ungleichheit radikal verringern“

Klimabericht schockt mit Zahlen zum CO2-Ausstoß von Superreichen

Ein neuer Bericht der 1942 in Oxford gegründeten Wohltätigkeitsorganisation Oxfam kommt zu dem Schluss, dass die CO2-Emissionen, die durch den Lebensstil der 50 reichsten Menschen der Welt entstehen, den Ausstoß von rund 155 Millionen „normalen“ Menschen übertreffen.

Superyacht Superreiche Klimaschutz
Der Lebensstil der Superreichen steht im Fokus eines neuen Klimaberichtes von Oxfam. (Foto: Moshi Anahory / CC BY-SA 2.0)

„Die Eindämmung der Extravaganzen einiger weniger Eliten kann einen nachhaltigeren Planeten für alle schaffen“, heißt es in dem Bericht mit dem markigen Titel Carbon Inequality Kills (CO2-Ungleichheit tötet).

Angeprangert werden darin die überbordenden Kohlenstoffemissionen, die unter anderem durch den Betrieb von Superyachten und Privatjets entstehen, mit denen die Finanzelite fleißig den Globus bereist.

Die Studie ergab, dass allein die Konsumemissionen des reichsten 1 Prozent der Erde in den letzten drei Jahrzehnten zu Ernteverlusten führte, die im Gegenwert genug Kalorien für die Ernährung von 14,5 Millionen Menschen pro Jahr hätten liefern können.

„Der einzige Weg, den Klimawandel zu stoppen und soziale Gerechtigkeit zu erreichen“

Daher fordert Oxfam neben dem sicherlich nicht durchsetzbaren Verbot von Luxusgütern wie Privatjets und Superyachten eine massive Besteuerung. 90 Prozent und mehr an Abgabenlast werden in dem Bericht aufgerufen. Hohe Steuern werden übrigens auch generell für SUVs und häufige Flugreisen gefordert.

Zu radikal? Laut den Oxfam vorliegenden Zahlen sind in der Tat nur noch drastische Maßnahmen in der Lage, die Situation nicht noch deutlich zu verschlimmern. Um im Bild mit den Kalorien zu bleiben: Bis 2050 würden die Ernteausfälle ohne Anpassungen beim Lifestyle der Allerreichsten bereits 150 Millionen Menschen pro Jahr betreffen.

„Der einzige Weg, den Klimawandel zu stoppen und soziale Gerechtigkeit zu erreichen, besteht darin, die Ungleichheit radikal zu verringern“, heißt es in dem Bericht. „Wir müssen jetzt handeln, um die Emissionen der Superreichen einzudämmen und reiche Umweltverschmutzer zur Kasse zu bitten.“

Unfassbares Zahlenbeispiel zum CO2-Ausstoß der Superreichen

Immer noch zu radikal? Dann wäre da noch ein interessantes Zahlenbeispiel, das den Emissionsirrsinn der Superreichen anschaulich auf den Punkt bringt. Oxfam fand nämlich heraus, dass Privatjets, die 23 der 50 reichsten Milliardäre gehören, durchschnittlich 2.074 Tonnen CO2 pro Jahr ausstoßen.

Dies entspricht den Emissionen, die ein Durchschnittsmensch aus der oberen Einkommenshälfte der Erde bei entsprechendem Konsum- und Emissionsverhalten in 300 Jahren verursacht. Gehört der Mensch hingegen zur unteren Einkommenshälfte, braucht er für den CO2-Gegenwert – Achtung! – schon knapp 2.000 Jahre.

Der Geschäftsführer von Oxfam Irland, Jim Clarken, sagte gegenüber dem Irish Examiner, die Studie mache „schmerzhaft deutlich“, wie sehr das „Handeln dieser Superreichen zweifellos Leben bedroht“. Kurzum: Da ist mächtig was aus dem Lot geraten. Hier der Link zu dem Bericht (auf Englisch).

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