Asyl beantragt
Dänemark klagt Russen wegen Bombendrohung am Flughafen Billund an
Ein russischer Staatsbürger, der seit sechs Monaten in Dänemark in Untersuchungshaft sitzt, wurde nun wegen versuchten Diebstahls in besonders schwerem Fall und Störung kritischer Infrastruktur angeklagt, wie verschiedene Quellen in Dänemark berichten, darunter Ritzau und der dänische Rundfunk DR.
Der Mann wurde am 20. April 2024 am Flughafen Billund festgenommen, nachdem er der Polizei einen Gegenstand übergeben hatte, den er als Sprengstoff bezeichnete.
Die Anklagepunkte wurden erst während des Verfahrens vor dem Stadtgericht Kolding bekannt, wo die Untersuchungshaft des Mannes um weitere sechs Wochen verlängert wurde.
Die Polizei von Südostjütland hat die Veröffentlichung der genauen Anklagepunkte gegen den 37-jährigen Mann bisher nicht gestattet. Sie wurden von seinem Verteidiger während der öffentlichen Anhörung am Donnerstag vorgetragen.
Fürchtet um sein Leben in Russland
Die offizielle Anklage lautet auf Paragraf 192A des Strafgesetzbuches (Waffenbesitz), Paragraf 286 (besonders schwerer Diebstahl) und Paragraf 193 (Störung einer kritischen Infrastruktur).
Während der Gerichtsverhandlung in Kolding nahm der Angeklagte per Videoübertragung aus dem Gefängnis in Nyborg teil. In einer vorbereiteten Erklärung, die von einem Dolmetscher aus dem Russischen ins Dänische übersetzt wurde, äußerte er, dass er nicht nach Russland zurückkehren wolle, da sein „Leben und seine Gesundheit“ dort in Gefahr seien.
Er sagt, dass die Polizei und das Gefängnispersonal russische Beamte in den Fall einbeziehen wollen, was er jedoch nicht möchte, da er auf der Flucht vor russischen Behörden sei, er fürchte um sein Leben und habe in Finnland Asyl beantragt, berichtet der DR.
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