Aufgegeben drei Tage vor der Katastrophe
Ergreifende Postkarte von Titanic-Opfer wird versteigert
Eine Postkarte, die von einem männlichen Passagier auf der Titanic geschrieben wurde, der drei Tage später beim Aufprall des Schiffes auf einen Eisberg ums Leben kam, wird diesen Monat versteigert. Die Postkarte wurde aus Cork verschickt, unmittelbar vor der schicksalhaften Fahrt über den Atlantik.
Der Absender, Richard William Smith, schrieb an einen Freund in Norwich: „Wir hatten eine gute Fahrt nach Queenstown.“ Das dem Untergang geweihte Schiff legte in Southampton ab, machte vor dem Atlantik aber noch in Cherbourg (Frankreich) und eben in Queenstown in Irland Halt.
Die meisten Titanic-Postkarten sind entweder mit dem Poststempel „Queenstown“ oder dem Poststempel des Schiffes versehen. Aber diese hier wurde in Cork aufgegeben, was sie viel seltener macht. Smith war einer von mehr als 1.500 Menschen, die beim Untergang der Titanic am 14. April 1912 ums Leben kamen.
„Es ist eine unglaublich starke und ergreifende Botschaft“, sagte Andrew Aldridge, Geschäftsführer von Henry Aldridge & Son, einem Auktionshaus mit Sitz in Wiltshire. „Er hatte keine Ahnung, was etwa 80 Stunden später auf ihn zukommen würde.“
Die Karte ist „außergewöhnlich selten“
Smith war mit einer Freundin gereist, die die Karte für ihn abschickte, als sie in Irland von Bord ging. Die Karte ist „außergewöhnlich selten“, sagt Aldridge, der mit einem Verkaufswert von 6.000 bis 10.000 Pfund rechnet.
Der Poststempel datiert auf „Cork 15.45 Uhr, 11. April 1912“. Die Schrift in Tinte ist etwas undeutlich, aber die Karte scheint an Mrs. Olive Dakin, 2 Albemarle Place, Newmarket Road, Norwich, adressiert gewesen zu sein.
Der Hype um Erinnerungsstücke aus dem Umfeld der Titanic ist und bleibt groß. Das zeigte sich auch im April 2024, als eine goldene Taschenuhr, die einer der wohlhabenden Passagiere des Schiffes getragen hatte, für 900.000 Pfund verkauft. Das war das Sechsfache des zuvor aufgerufenen Angebotspreises.