Winter soll Erleichterung verschaffen
Sauerstoffverarmung in dänischen Gewässern auf Rekordniveau
Gewässer, die kaum Sauerstoff führen, sind für die Pflanzen und Tierwelt tote Wüsten. Die dänischen Gewässer sind für diese Jahreszeit außergewöhnlich stark belastet, wobei die Sauerstoffverarmung sich über ein Gebiet erstreckt, das so groß ist wie die Inseln Lolland-Falster und Bornholm zusammengenommen.
Im Oktober litten die dänischen Binnengewässer unter einer außergewöhnlich ausgeprägten Sauerstoffverarmung, deren Ausmaß fünf- bis siebenmal größer war als in den vorangegangenen drei Jahren im gleichen Monat. Dies führte dazu, dass in zahlreichen Gebieten kein Sauerstoff für Bodentiere und -pflanzen vorhanden war, während giftiger Schwefelwasserstoff vom Boden freigesetzt wurde. Das geht aus einem Bericht der Universität Aarhus hervor, der diese Woche veröfentlicht wurde.
Laut einer Mitteilung des Dänischen Zentrums für Umwelt und Energie (DCE), basierend auf Messungen der dänischen Agentur für Grünflächenmanagement und aquatische Umwelt sowie Daten aus Deutschland und Schweden, wurde über das Ausmaß und die Schwere der Sauerstoffverarmung berichtet. Diese Mitteilung ist die dritte in diesem Jahr, die die Entwicklung der Sauerstoffverarmung in dänischen Binnengewässern beschreibt.
Besonders stark betroffen waren der Mariager Fjord, der südliche Kleine Belt mit den angrenzenden Fjorden in Südostjütland und das Ærø-Becken im Südfünischen Archipel. Darüber hinaus wurde eine mäßige Sauerstoffverarmung in der Beltsee nördlich von Fünen, in der Bucht von Aarhus und angrenzenden Gewässern festgestellt.
Winter soll Erleichterung verschaffen
Die Sauerstoffwerte waren im mittleren und südlichen Kattegat sowie im Großen Belt und im Öresund niedrig, blieben jedoch über der kritischen Schwelle für Sauerstoffverarmung. Die Forscher erwarten, dass sich die Situation im kommenden Monat durch Wind und sinkende Temperaturen verbessert.
Bleiben die Temperaturen jedoch hoch und herrscht in den ersten Novemberwochen Windstille, könnte sich die Sauerstoffsituation in manchen Gebieten vorübergehend verschlechtern, heißt es im Bericht.
Seit August herrschen in einem weiten Gebiet äußerst kritische Bedingungen für bodenlebende Tiere, Fische und Pflanzen. Ein derart anhaltender Zeitraum mit extrem schlechten Sauerstoffverhältnissen über große Flächen hat weitreichende ökologische Folgen, erklären die Forscher.