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Grünflächen in England, Schottland und Nordirland ungleich verteilt

Studie aus Großbritannien: Mehr Grünflächen in Städten verlängern Leben

Einer Aktuellen Studie zufolge könnten mehr Grünflächen eine wichtige Präventionsstrategie für die öffentliche Gesundheit sein.

Natur verlängert Leben, verbessert Gesundheit
Eine Erhöhung der Grünflächen um nur 1 Prozentpunkt hätte bereist einen großen präventiven Effekt. – Menschen im St. James’s Park, London. (Foto: Dembee Tsogoo)
Eine Studie, die im Journal of Epidemiology & Community Health veröffentlicht wurde, zeigt, dass eine Erhöhung der Grünflächen um nur 1 % in den am stärksten benachteiligten Stadtvierteln Großbritanniens zu etwa 40 % weniger vermeidbaren Todesfällen führen könnte.

Die Studie verdeutlicht, dass Grünflächen in England, Schottland und Nordirland ungleich verteilt sind, wobei die ärmeren Stadtgebiete am wenigsten davon haben. Die Forscher vermuten daher, dass Investitionen in Grünflächen eine wichtige Maßnahme sein könnten, um gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern.

Grünflächen wie Wiesen, Wälder und Parks werden nicht nur mit einer niedrigeren Sterblichkeits- und Krankheitsrate sowie einem besseren Wohlbefinden, sondern auch mit ökologischen Vorteilen assoziiert, so die Wissenschaftler.

In Europa haben benachteiligte Wohngebiete tendenziell einen schlechteren Zugang zu Grünflächen. Konkrete Daten über deren Verteilung in benachteiligten Stadtvierteln in Großbritannien fehlen jedoch, ergänzen die Forscher.

Vergleich zwischen: Wales, Schottland, Nordirland und England

Ziel ihrer Untersuchung war es, die Ungleichheiten in der Verteilung von Grünflächen in städtischen und ländlichen Regionen zu analysieren und den Zusammenhang zwischen deren Verfügbarkeit und der Anzahl vermeidbarer Todesfälle in städtischen Wohngebieten zu untersuchen, differenziert nach dem Grad der Benachteiligung.

Dabei werden vermeidbare Todesfälle als Todesfälle definiert, die durch wirksame Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit und der Primärprävention vermieden werden könnten.

Die von den Forschern verwendeten Daten umfassten 6.791 definierte geografische Gebiete in England, 410 in Wales, 1.279 in Schottland und 890 in Nordirland.

Der durchschnittliche Anteil an Grünflächen war in Wales (45 %) am höchsten, gefolgt von Nordirland (24 %), England (21 %) und Schottland (16 %). In allen 4 Ländern war der durchschnittliche Prozentsatz der Gesamtgrünfläche in städtischen Gebieten deutlich niedriger als in ländlichen Gebieten.

Von den 4 Ländern war nur in Wales die Grünfläche gleichmäßig auf Stadtteile mit unterschiedlichem Grad an Benachteiligung in städtischen und ländlichen Gebieten verteilt.

In den anderen drei Ländern war der Umfang der Grünflächen signifikant mit der Zahl der vermeidbaren Todesfälle in den am stärksten benachteiligten städtischen Gebieten verbunden.

Nur 1 %, aber hoher Wirkungsgrad

In England war jede Zunahme der Grünflächen um 1 % in einem bestimmten geografischen Gebiet mit 37 % weniger vermeidbaren jährlichen Todesfällen verbunden.

In Schottland und Nordirland war eine Zunahme der Grünflächen um 1 % in einem bestimmten geografischen Gebiet mit 37 % bzw. 41 % weniger vermeidbaren Todesfällen über einen Zeitraum von 5 Jahren verbunden.

„Die bekannten gesundheitlichen Vorteile von Grünflächen könnten erklären, warum die großen gesundheitlichen Ungleichheiten in städtischen Gebieten, die besonders die ärmsten und schwächsten Bevölkerungsgruppen betreffen, durch diese Diskrepanzen verstärkt werden“, erläutern die Forscher.

Da die Studie auf Beobachtungen basiert, können keine klaren Kausalzusammenhänge abgeleitet werden. Die Forscher verweisen zudem auf Einschränkungen, wie die Annahme einer sozialen und finanziellen Homogenität in den analysierten Gebieten sowie die Nutzung von Daten zur Bodenbedeckung statt zur Bodennutzung.

Maßnahmen gezielt auf benachteiligte Stadtgebiete ausrichten

„Die ungleiche Verteilung von Grünflächen in städtischen Regionen verdeutlicht, dass Maßnahmen gezielt auf benachteiligte Stadtgebiete ausgerichtet werden müssen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Grünflächen gerade Menschen mit niedrigerem sozioökonomischen Status größere Vorteile bieten, insbesondere in Bezug auf psychische Gesundheit und soziale Integration“, ergänzen sie.

„Obwohl unsere Ergebnisse einen Zusammenhang zwischen einem höheren Grünflächenanteil und einer geringeren Zahl vermeidbarer Todesfälle aufzeigen, sollten Investitionen nicht nur darauf abzielen, die Menge an Grünflächen zu erhöhen, sondern auch deren Zugänglichkeit und Qualität sicherzustellen“, so die Forscher.

Die Studie erschien unter dem Titel „Inequality in green space distribution and its association with preventable deaths across urban neighbourhoods in the UK, stratified by Index of Multiple Deprivation“.

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