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Etwa 5.000 Jahre alt

Rätselhafter Steinkreis-Fund: Erbaut von Stonehenge-Erbauern?

In der Region Dartmoor im Südwesten Englands sind zwei bisher unbekannte Steinkreise entdeckt worden, die auf die Jungsteinzeit vor etwa 5.000 Jahren datieren. Forscher der Universität Exeter sehen darin mögliche Teile eines riesigen „heiligen Bogens“ prähistorischer Monumente.


Bilder 1 bis 3: Alan Endacott / Universität Exeter

Für den Archäologen Alan Endacott untermauert der Fund die Theorie, dass Stonehenge längst nicht das einzige Zentrum neolithischer Monumente in der Region war. Er konnte zudem nachweisen: Einer der Kreise ähnelt in Größe und Bauweise dem zentralen Bereich von Stonehenge stark.

Und noch eine Theorie: Jüngere Analysen zeigen bekanntlich, dass einige Steine in Stonehenge von weit entfernten Orten stammen. Endacott vermutet selbiges auch zu den Steinkreisen in Dartmoor, die rund 160 Kilometer von der weltberühmten Kultstätte entfernt liegen.

„Die Menschen, die Stonehenge errichteten, reisten offenbar über große Entfernungen“, sagte der Wissenschaftler. „Es ist denkbar, dass sie mit den Erbauern des Dartmoor-Kreises in Kontakt standen oder selbst daran beteiligt waren.“ Ein Nachweis käme einer Sensation gleich.

Gab es einen kilometerlangen Verbund von Steikreisen über der Hochebene von Dartmoor?

Der größere der beiden neuen Kreise, der von Endacott nach einem nahegelegenen Hügel „Metheral“ benannt wurde, besteht aus etwa 20 Steinen, die in einer ovalen Formation mit den Maßen 40 mal 33 Meter angeordnet sind. Viele Steine sind umgefallen oder von Vegetation bedeckt.

Der zweite Kreis, rund 1,6 Kilometer entfernt und als „Irishman’s Wall“ bezeichnet, besteht nur noch aus sechs sichtbaren Steinen, deren Struktur Endacott mit modernen Messtechniken rekonstruierte.

Die neuen Kreise bilden zusammen mit sechs weiteren bekannten Anlagen einen etwa 8 Kilometer langen Bogen, der in einem Halbkreis über der Hochebene von Dartmoor verläuft. Endacott vermutet, dass dieser Bogen ursprünglich ein geschlossener Kreis war, der die höchsten Punkte des Gebiets verband.

Die Region Dartmoor ist bekannt für ihre Grabhügel, Kammergräber und Steinkreise

Der Kreis „Irishman’s Wall“ weicht jedoch von diesem Muster ab. Endacott sieht ihn als möglichen Zugang zu einem religiösen oder heiligen Bereich, der im Neolithikum von besonderer Bedeutung war. Die Region Dartmoor ist schließlich bekannt für ihre Grabhügel, Kammergräber und Steinkreise.

„Die Idee eines heiligen Bogens ist nicht neu, aber meine jahrzehntelange Forschung legt nahe, dass das System weit größer war als bisher angenommen“, zitiert Live Science den Forscher. Eine Sichtweise, die in Expertenkreisen durchaus geteilt wird.

Susan Greaney, ebenfalls Archäologin an der Universität Exeter, sieht die Funde definitiv als Grundlage für weitere Untersuchungen. „Ein Bogen aus Kreisen mit mehr als 8 Kilometern Durchmesser ist außergewöhnlich“, erklärte sie.

„Das deutet darauf hin, dass das Hochlandgebiet im Norden von Dartmoor für die Menschen der Jungsteinzeit eine besondere Rolle spielte.“ Man darf sehr gespannt sein, was da noch kommt in den nächsten Monaten.

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