Fund mit Metalldetektor
2.500 Jahre alt: Rituell verbogenes Schwert aus Bronzezeit entdeckt
Ein Sondengänger hat mit seinem Metalldetektor wertvolle Opfer-Artefakte aus der späten Bronzezeit in einem Moor bei Veksø entdeckt – etwa 2.500 Jahre alt. Unter anderem wurden ein Halsring und ein stark verbogenes Schwert gefunden.
Die Waffe ist laut Analyse von Spezialisten des ROMU-Museums im dänischen Roskilde aus rituellen Gründen verunstaltet worden. Und zwar bevor man es als Opfergabe niederlegte. Nach Angaben des Archäologen Emil Winther Struve geschah dies, um es als Waffe unbrauchbar zu machen.
In dem Moor tauchten die Artefakte als sogenannter Depotfund auf. Der Finder wandte sich darauf umgehend an die Museumsorganisation, die bei den anschließenden Ausgrabungen wahrlich nicht enttäuscht werden sollte.
„Ich würde es als einen sehr seltenen Fund bezeichnen. Aus der frühen und mittleren Bronzezeit kennen wir viele dieser Depotfunde, bei denen Bronzegegenstände in den Mooren auftauchen. Aber aus der späten Bronzezeit kennen wir das nicht“, teilte Emil Winther Struve mit.
Selten deshalb, weil die Opfertradition am Ende der Bronzezeit auf dem Rückzug war – aber eben nicht völlig verschwunden. Insgesamt bargen die Archäologen zwei kleine Bronzeäxte, das gebogene Schwert mit Eisennieten im Griff, zwei voluminöse Knöchelringe und ein Fragment einer großen Anzugnadel.
Hinzu kam wenige Tage später und etwa 70 Meter weiter weg gelegen ein großer bronzener Halsring. Es ist erst der zweite Fund dieser Art in Dänemark. Die Forscher halten es für wahrscheinlich, dass der Halsring auf Handelswegen von der polnischen Ostseeküste in die Gegend gelangte.
Die Artefakte sind noch nicht abschließend untersucht und analysiert worden. Emil Winther Struve kann jedoch einige Schlussfolgerungen ziehen. Unter anderem, wann die Gegenstände als Opfer in das Moor gelegt wurden.
Möglicherweise sind die Nieten des Schwertes der früheste bekannte Eisenfund Dänemarks
Das Bronzeschwert mit Eisennieten, bei dem beide Materialien in ein und demselben Objekt vereint sind, ist quasi eine physische Manifestation des Übergangs. Möglicherweise handelt es sich bei den Nieten des Schwertes um den frühesten bekannten Eisenfund in Dänemark.
Das bedeutet, dass die Artefakte um 500 vor Christus niedergelegt wurden. Gleichzeitig deutet die Form des Schwertes darauf hin, dass es nicht in Dänemark hergestellt, sondern wahrscheinlich aus dem Süden importiert wurde.
„Die Hallstattkultur, die sich relativ schnell ausbreitete, hatte ein Kriegerideal und eine aggressive Strukturierung, die Eroberung, Krieg und Konflikt begünstigte. Das Schwert ist vielleicht ein Symbol dafür“, sagt Emil Winther Struve.
Die Artefakte wurden nun an das dänische Nationalmuseum übergeben. „Wir haben nicht viele Schwerter dieser Art in Dänemark. Es wäre spannend, sowohl die Bronze als auch das Eisen zu analysieren und herauszufinden, wo genau es hergestellt wurde“, wünscht sich der Forscher.
In jedem Fall ist es ungewöhnlich, dass die Eisennieten im Griff erhalten geblieben sind. „Das Schwert wird unglaublich aussehen, wenn die Experten des Nationalmuseums mit der Konservierung fertig sind“, ist sich Emil Winther Struve sicher.