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Tiere als Frühwarnsysteme

Können Hunde und Ziegen Vulkanausbrüche vorhersagen?

Die Frage, ob Bewegungsmuster von Hunden, Ziegen und anderen Tieren Hinweise auf bevorstehende Erdbeben und Vulkanausbrüche liefern können, beschäftigt die Wissenschaft zunehmend.

Ziegen können Vulkanausbrüche erahnen
Forscher haben herausgefunden, dass sich Ziegen in Sizilien in der Nähe des Ätna weigerten, auf höher gelegene Weiden zu ziehen, wenn ein Vulkanausbruch bevorstand. (Foto: Derk Wessels)
Forscher testen diese Hypothese nun systematisch, indem sie Tieren – von Säugetieren bis zu Insekten – kleine Sender anbringen, um ihre Bewegungen und ihren Gesundheitszustand per Satellit zu überwachen.

Ein Satellit, der im kommenden Jahr starten soll, wird die Daten liefern, berichtet The Guardian. Frühere Studien deuteten bereits darauf hin, dass Ziegen in Süditalien vor Vulkanausbrüchen nervös wurden und Hunde in den Abruzzen ungewöhnliches Verhalten vor Erdbeben zeigten.

„Sie wissen im Voraus, was passiert. Wir wissen nicht, wie sie es machen, aber sie tun es“, erklärte Professor Martin Wikelski vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie, der das Projekt leitet.

Tiere als Frühwarnsysteme

Das groß angelegte Forschungsprojekt soll klären, ob Tiere als Frühwarnsysteme genutzt werden können. Langfristig planen die Wissenschaftler, eine Flotte von sechs Satelliten zu starten, um ein globales Beobachtungsnetzwerk aufzubauen.

Die neue Technologie soll Wissenschaftlern helfen, die Mechanismen hinter Tierwanderungen besser zu verstehen. Bereits jetzt wurden Sender an so kleinen Tieren wie dem Totenkopfschwärmer angebracht, dessen über 3.000 Kilometer lange Wanderungen zwischen Europa und Afrika nun genauer untersucht werden können.

„Ebenso wird es möglich sein, Tierpopulationen zu analysieren, um zu verstehen, wie sie auf durch die globale Erwärmung verursachte Veränderungen ihrer Lebensräume reagieren“, erklärt Martin Wikelski.

Russiche Wissenschaftler nach Kriegsausbruch ausgeladen

Das Icarus-Projekt, ursprünglich in Zusammenarbeit mit russischen Wissenschaftlern geplant, sollte bereits vor einigen Jahren einsatzbereit sein. Ziel war die Nutzung eines Radioteleskops auf der Internationalen Raumstation zur Tierbeobachtung. Nach Beginn des Ukraine-Krieges wurde die Kooperation jedoch beendet, wie Wikelski betont.

Als Ersatz entwickelte das Team den Icarus CubeSat, einen kleinen Satelliten, dessen Start für das kommende Jahr geplant ist.

„In Zukunft werden wir unser System auf etwa sechs CubeSats ausweiten und ein dauerhaftes Netzwerk zur Überwachung von Tierwanderungen aufbauen. Dieses System wird uns wertvolle Daten über das Verhalten von Tieren weltweit liefern“, so Wikelski abschließend.

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