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13. Dezember ist großer Feiertag

Das schwedische Lucia-Fest: Kerzen, Kekse und Konzerte

Zusammen mit den Feierlichkeiten zu Mittsommer gehört das Luciafest am 13. Dezember in Schweden zu den größten und beliebtesten Traditionen. Es werden Prozessionen mit Sängerinnen veranstaltet, in den letzten Jahren gibt es aber auch Sänger als Teilnehmer.

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Am 13. Dezember ist Lucia-Fest in Schweden. (Foto: Bengt Nyman / CC BY 2.0)

Alle Jugendlichen in diesen Prozessionen singen, tragen weiße Gewänder, haben jeweils eine Kerze in der Hand und werden von einer Lucia angeführt. Sie ist diejenige, die einen Kerzenkranz auf dem Kopf trägt.

Nicht nur in Kirchen, sondern auch in den Schulen, Kindergärten, im landesweiten schwedischen Fernsehen, in Büros, Pflegeheimen oder unter freiem Himmel kann man diese wunderbaren Prozessionen erleben.

Das Publikum wartet dabei im Dunkeln auf den Umzug. Lucia und ihre Mitstreiterinnen kündigen sich durch Gesang und Kerzenschein an, stellen sich dann gemeinsam zum Singen auf. Anschließend wird der Tag mit einem gemeinsamen Festessen begangen.

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Auch Naschwerk darf zum Lucia-Fest nicht fehlen. (Foto: Bianca Turtur / Nordisch.info)

Die Lucia-Tradition wird unterschiedlich erklärt. Ein junges Mädchen, die heilige Lucia, soll einst einen überaus gefährlichen Weg über sehr dünnes Eis gegangen sein, um einigen von der Außenwelt abgeschnittenen Bewohnern Essen und Trinken zu bringen.

Dadurch hat sie diese Menschen vor dem Tod bewahrt. Gleichzeitig lässt sich die Tradition des schwedischen Brauches bis ins 4. Jahrhundert zurückverfolgen. Dabei geht es um den christlichen Feiertag, der an die Märtyrerin Lucia von Syrakus erinnert.

Nach dem julianischen Kalender war der 13. Dezember der kürzeste Tag des Jahres

Nach einer Legende brachte sie einer Gruppe von Christen, die sich in Katakomben versteckt hielten, etwas zu essen. Damit sie sich in den dunklen Gängen zurechtfinden konnte, setzte sie sich einen Kranz aus Kerzen auf den Kopf – und in den Händen hielt sie das Essen.

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Schon anderthalb Wochen vor Weihnachten wird die Tafel in Schweden festlich gedeckt. (Foto: Bianca Turtur / Nordisch.info)

Nach dem julianischen Kalender war der 13. Dezember der kürzeste Tag des Jahres (nach dem heutigen Kalender ist der Tag der Wintersonnwende der 21. Dezember). Der Brauch kam im 18. Jahrhundert nach Schweden, etabliert hat er sich aber erst einige Zeit später.

Nach der Legende erscheint Lucia im Morgengrauen, daher wird die Prozession häufig auch sehr früh am Morgen gefeiert. Doch auch am frühen Abend finden viele Umzüge statt. Immer wird dann das traditionelle Lied „Sankta Lucia“ gesungen, das in Schweden so ziemlich jeder auswendig kann.

Die Lucia, genannt auch Lussibrud, führt den Zug mit ihrem Kranz aus leuchtenden Kerzen auf dem Kopf an und verkündet, dass bald wieder die Zeit des Lichts anbricht. Dann folgen singende Mädchen, Sternenknaben und Pfefferkuchenmännchen, mit Laternen und Lebkuchen-Kostümen.

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Wichtel Tomte ist eines der Symbole zum Fest. (Foto: Bianca Turtur / Nordisch.info)

Viele kleinere Kinder verkleiden sich auch gern als Weihnachtswichtel „Tomte“. Wer die Lucia in der jeweiligen Prozession übernehmen darf, wurde früher im Wettbewerb ausgelobt. Heute entscheidet dies oftmals das Los. Eine Ehre ist es allemal.

Nicht nur junge blonde Mädchen können diese Rolle übernehmen

Und nicht nur junge blonde Mädchen können diese Rolle übernehmen, Haarfarbe ist längst kein Kriterium mehr. Auch Jungs dürfen als Lucia den Umzug anführen. Vielerorts werden nicht mehr unbedingt echte Kerzen auf dem Kopf getragen, sondern der Kranz wird aus elektrischen Lichtern gemacht.

Auch in den Familien wird der Tag gefeiert, viele Töchter dürfen auf einmal eine Lussibrud sein. Sie überreichen dann den Eltern am frühen Morgen des 13. Dezembers eine besondere Süßigkeit für diesen Tag, Lussekatter.

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Ein absoluter Lucia-Klassiker: Lussekatter-Gebäck. (Foto: Bianca Turtur / Nordisch.info)

Das ist ein mit Safran und Zucker gewürztes und mit Rosinen dekoriertes Hefegebäck in Form eines verschnörkelten „S“. In Schweden ist dieser Tag natürlich auch für die Bäckereien ein großes Ereignis. Für die typischen Fika-Tabletts werden immer neue Varianten des Safran-Gebäcks kreiert.

Den Schweden ist der Lucia-Tag auch fern ihrer nordischen Heimat wichtig, und so gibt es in vielen Städten in Deutschland (wie auch in anderen europäischen Ländern) Lucia-Prozessionen und Veranstaltungen, um die gute, alte Tradition aufrecht zu erhalten. Und kurz später: ist dann Weihnachten.

Unser QUIZ zum Thema SCHWEDEN

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