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Natürliche Wettervariabilität und der Klimawandel

Meteorologengespräch: Warum gibt es gerade so wenig Schnee in Lappland?

Touristen und Einheimische in Lappland sind gleichermaßen alarmiert: Für diese Jahreszeit liegt ungewöhnlich wenig Schnee in Süd- und Mittellappland. Wie Meteorologe Petteri Pyykkö vom Finnischen Meteorologischen Institut erklärt, sind geringe Niederschläge im November und Dezember sowie die natürliche Wettervariabilität und der Klimawandel die Hauptursachen für die aktuelle Situation.

Lappland ohne Schnee
Lappland ohne Schnee. (Foto: Tapani Hellman)

Außergewöhnlich geringe Schneemengen

In Teilen Süd-Lapplands misst die Schneedecke derzeit weniger als 10 Zentimeter. Am Flughafen Kemijärvi wurden am 17. Dezember lediglich fünf Zentimeter Schnee gemessen – ein Wert, der nur alle 30 Jahre vorkommt. Auch im zentralen Lappland bleibt der Schnee hinter den Erwartungen zurück:

In Sodankylä beispielsweise liegt die Schneehöhe mit rund 20 Zentimetern etwa 10 bis 15 Zentimeter unter dem Durchschnitt.

Besser sieht es im nördlichen Lappland aus, wo die Schneemengen größtenteils nahe am Normalwert liegen. Zum Vergleich: Mitte Dezember 2022 entsprach die Schneedecke in Süd- und Mittellappland weitgehend dem Durchschnitt oder übertraf ihn leicht, mit Schneehöhen zwischen 25 Zentimetern und einem halben Meter. Ähnlich niedrige Werte wie in diesem Jahr gab es zuletzt vor fast 20 Jahren.

Rückblick auf schneearme Jahre

Das Jahr 2006 war das letzte Mal, dass Mitte Dezember in Süd-Lappland so wenig Schnee lag. Damals brachte allerdings ein Schneefall am 15. und 16. Dezember kurzfristig Entlastung. Noch weiter zurück liegt das Extremjahr 1989, als in Mittellappland Schneehöhen von nur etwa fünf Zentimetern gemessen wurden. Auch in den Jahren 2000 und 2003 verzeichneten die Wetterstationen ungewöhnlich geringe Schneemengen.

Ursachen: Geringe Niederschläge und Klimawandel

Schneedecke Lappland
Karte 1 auf der linken Seite zeigt die Schneehöhe am 17.12.2024, Karte 2 auf der rechten Seite die durchschnittliche Schneehöhe am 17.12. für die klimatische Referenzperiode 1991-2020 in Finnland. (Quelle: Finnisches Meteorologisches Institut)
Der November war in Süd- und Mittellappland ungewöhnlich mild und trocken. In vielen Regionen fielen nur wenige Millimeter Niederschlag, teilweise sogar in Form von Regen. Ein kurzzeitiger Schneesturm Ende November sorgte zwar für eine leichte Verbesserung, doch die Schneedecke nahm im Dezember kaum zu.

Die geringe Schneemenge stehe im Zusammenhang mit der rasanten Erwärmung Lapplands, so der Meteorologe Petteri Pyykkö.

Die Region ist stärker vom Klimawandel betroffen als der Rest Finnlands. Die zunehmenden milden Perioden und der häufigere Regen im Herbst führen dazu, dass die Schneedecke in manchen Jahren nur langsam wächst.

Folgen für Tourismus, Natur und Menschen

Die Auswirkungen des Schneemangels sind vielfältig. Der Tourismus, eine der wichtigsten Einnahmequellen Lapplands, leidet stark: Skigebiete sehen sich gezwungen, hohe Kosten für künstliche Beschneiung zu tragen. Auch Flora und Fauna sind betroffen, da die schützende Schneedecke fehlt.

Für viele Menschen schlägt der schneearme Winter zusätzlich auf die Psyche: Müdigkeit, Antriebslosigkeit und depressive Symptome treten verstärkt auf.

Ein Blick in die Zukunft

Trotz der aktuellen Lage gibt es Hoffnung: Wettervorhersagen deuten darauf hin, dass zwei Tiefdruckgebiete in der Weihnachtswoche die Schneesituation verbessern könnten.

Die Antwort auf die Frage, warum in Süd- und Mittellappland derzeit so wenig Schnee liegt, bleibt dennoch komplex. Sie liegt in der Wechselwirkung zwischen Klimawandel, natürlichen Wetterschwankungen und der charakteristisch hohen Variabilität des finnischen Winters.

Mit mehr als der Hälfte des Winters noch vor uns bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt.

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