Crash mit 135 km/h
Verspätete Warnung führte zu Zugunglück in Schottland
Ein Zugunfall bei Broughty Ferry hat zu deutlichen Veränderungen in der Sicherheitsarchitektur der schottischen Bahn geführt. Auslöser war ein Hochgeschwindigkeitszug, der Ende 2023 mit etwa 135 Stundenkilometern in einen umgestürzten Baum rauschte.
Dabei entging der Lokführer nur knapp dem Schlimmsten, indem er geistesgegenwärtig Schutz hinter einem Sitz suchte. Die Ursache lag in einer Warnmeldung, die den Zugführer nicht rechtzeitig erreichte. Ein neu veröffentlichter Untersuchungsbericht zeigt erhebliche Schwächen im Risikomanagement der zuständigen Behörden auf.
Der Hochgeschwindigkeitszug war am 27. Dezember von Perth nach Aberdeen unterwegs. Etwa zwölf Minuten vor dem Aufprall meldete ein Passant das Hindernis über die Hotline von Network Rail. Doch die zuständigen Stellen reagierten zu spät, sodass der Unfall nicht verhindert werden konnte.
Glücklicherweise gab es keine Verletzten unter den insgesamt 40 Personen an Bord des Zuges. Der Bericht der Rail Accident Investigation Branch (RAIB) empfahl, dass das Baummanagement des Dundee City Council dringend verbessert werden müsse.
Network Rail hat Maßnahmen eingeführt, um die Kommunikation in Notfällen zu optimieren
Darüber hinaus sollen zusätzliche Notfallnummern den reibungslosen Ablauf bei künftigen Meldungen sicherstellen. Und tatsächlich: Seit dem Vorfall hat Network Rail neue Maßnahmen eingeführt, um die Kommunikation in solchen Notfällen zu optimieren.
Der Stadtrat von Dundee betonte, die Empfehlungen der Untersuchung ernst zu nehmen und mit Network Rail zusammenzuarbeiten, um ähnlich gravierende Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Ein Sprecher des Dundee City Council erklärte, es seien Maßnahmen zur Überprüfung des Risikomanagements eingeleitet worden.
Zudem wird laut BBC geprüft, wie sich das Risiko für Zugreisende in Hochgeschwindigkeitszügen generell minimieren lässt. Der Vorfall zeigt: Es muss nicht immer die ganz große Katastrophe passieren, damit ein Umdenken stattfindet.