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Klage gegen Störenfried

Ryanair fordert Zwei-Getränke-Limit für Passagiere an Flughäfen

Die irische Fluggesellschaft Ryanair hat ihre Forderung bekräftigt, die Anzahl alkoholischer Getränke für Passagiere an Flughäfen auf zwei zu begrenzen. Der Vorstoß erfolgt im Zusammenhang mit einem Zivilverfahren gegen einen Passagier, dessen „störendes Verhalten“ am 9. April 2024 zu einer kostspieligen Flugumleitung führte.

Alkohol Ryanair
Die irische Fluggesellschaft Ryanair wiederholt ihre Forderung danach, Passagieren vor dem Einsteigen in ein Flugzeug auf einem Flughafen nur zwei alkoholische Getränke zu erlauben. (Foto: Ryanair)
In einer Stellungnahme vom 13. Januar erläuterte Ryanair die Details des Falls:

Auf einem Flug von Dublin nach Lanzarote hatte sich ein Passagier derart ungebührlich verhalten, dass das Flugzeug nach Porto, Portugal, umgeleitet werden musste. Dort wurde der Passagier von der Polizei in Gewahrsam genommen. Für Ryanair und die über 160 Passagiere an Bord hatte der Vorfall jedoch weitreichende Folgen.

Da die Besatzung ihre maximal erlaubten Dienstzeiten erreicht hatte, mussten Passagiere und Crew die Nacht am Flughafen Porto verbringen. Die Fluggesellschaft sah sich gezwungen, Übernachtungskosten, zusätzliche Crew-Kapazitäten sowie ein Ersatzflugzeug für den verspäteten Rückflug bereitzustellen. Insgesamt bezifferte Ryanair die entstandenen Kosten auf 15.350 Euro, darunter:

  • Übernachtungskosten: 7.000 Euro
  • Zusätzliche Crew-Kosten: 1.800 Euro
  • Lande- und Abfertigungsgebühren in Porto: 2.500 Euro
  • Verlust von Bordverkaufsumsätzen: 750 Euro

Ryanair verklagt Störenfried

Ein Sprecher von Ryanair erklärte, dass diese Kosten vermeidbar gewesen wären, wenn der Passagier nicht die Umleitung „erzwungen“ hätte. Zudem kritisierte die Fluggesellschaft die Untätigkeit europäischer Regierungen in Bezug auf den Umgang mit „störenden Passagieren“, die die Sicherheit an Bord gefährden.

„Es ist an der Zeit, dass die EU Maßnahmen ergreift, um den Alkoholverkauf an Flughäfen einzuschränken“, forderte der Sprecher. Der Fall wurde mittlerweile an die irischen Behörden übergeben, wo Ryanair das Zivilverfahren eingeleitet hat.

Die Forderung nach strengeren Alkoholregeln ist nicht neu: Bereits in der Vergangenheit hatte Ryanair-Geschäftsführer Michael O’Leary auf die Problematik aufmerksam gemacht. Gegenüber dem Daily Telegraph erklärte er:

„Wir wollen den Menschen nicht das Trinken verbieten, aber niemand darf betrunken Auto fahren – warum setzen wir betrunkene Passagiere in ein Flugzeug?“ – Eine Aaussage zwar, die Birnen mit Äpfeln vergleicht, aber es wird immerhin deutlich, was er meint.

Er wies zudem auf eine zunehmende Aggression hin, die durch die Kombination von Alkohol mit anderen Substanzen ausgelöst werde.

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit bestätigte gegenüber der Associated Press, dass sowohl die Anzahl als auch die Schwere von Vorfällen mit unbotmäßigen Passagieren in Europa seit 2020 zugenommen hätten. Ryanair sieht darin einen weiteren Grund, ihre Forderung nach einem Zwei-Getränke-Limit für Flughäfen energisch zu vertreten.

Ryanair hatte gegen den Störenfried geklagt, um die entstandenen Kosten zurückzufordern.

Ein Sprecher des Unternehmens vergangene Woche dazu:

„Es ist inakzeptabel, dass Passagiere – von denen viele mit Familie oder Freunden in den Urlaub fliegen, um einen erholsamen Sommerurlaub zu genießen – aufgrund des Verhaltens eines einzigen renitenten Passagiers unnötige Störungen und eine verkürzte Urlaubszeit in Kauf nehmen müssen. Leider war dies jedoch bei den Passagieren dieses Fluges von Dublin nach Lanzarote im vergangenen April der Fall.“

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