Dreijährige Probezeit steht zur Debatte
Fünf Parteien in Dänemark für die Legalisierung von Cannabis
Fünf dänische Parteien aus mehr oder weniger diversen politischen Lagern haben gestern in einer gemeinsamen Stellungnahme ihre Unterstützung für die Legalisierung von Cannabis begründet.
Die Veröffentlichung in der großen Tageszeitung Politiken war überschrieben mit „Das Hash-Verbot ist extrem schädlich. Lasst uns Kontrolle über Cannabis gewinnen“.
Zur Begründung führten die Parteien in der gemeinsamen Erklärung an, dass der niemals endende Kampf gegen Marijuana-Kriminalität die Ressourcen der Polizei verschwende. Auf der anderen Seite profitierten kriminelle Banden vom Cannabis-Verbot, die jährlich Milliardenumsätze verzeichneten.
Zudem beuge das Verbot dem Missbrauch nicht vor, im Gegenteil, er erschwere den Dialog mit Jugendlichen über den Hanfkonsum.
Obgleich der Cannabisgebrauch in Dänemark seit 1955 illigal ist, mit fünf zwischenzeitlichen Verschärfungen des Gesetzes, gäbe es keinen Rückgang des Konsums, heißt es in der Erklärung in der Politiken. Es sei an der Zeit, die staatliche Kontrolle über Cannabis von den Biker-Gangs und anderen zurückzuerobern.
Die an der Erklärung beteiligten Parteien sind Die Grünen (Alternativet), die rot-grüne Mitte-links-Parteien Enhedslisten und Sozialistische Volkspartei (SF), sowie die Radikale Venstre, eine sozialliberale Partei, und die klassisch-liberale Partei Liberal Alliance. Wobei letztere Teil der konservativen Regierungskoalition in Dänemark ist.
Die fünf Parteien haben für heute ein Treffen angekündigt, bei dem sie die Wege zur möglichen Legalisierung diskutieren möchten. Mehrere Parteien können sich die Einführung einer dreijährigen Probezeit vorstellen, in der THC haltiger Hanf in Apotheken verkauft werden könnte.
An dem heutigen Treffen nehmen außerdem Vertreter des dänischen Zentrums für Alkohol- und Drogenforschung teil.
ap