Roséwein aus Norwegen
Das nördlichste Weingut der Welt steht zum Verkauf
Der wohl nördlichste Weinberg der Welt steht in Gvarv, Norwegen, zum Verkauf. Nachdem Wenche Hvattum und Joar Sættem in der Telemark, der norwegischen Anbauregion für Früchte, zehn Jahre lang den Weinbau betrieben haben, wollen sie nun ihr Anwesen samt Weinberg verkaufen.
„Die Produktion ist nicht groß, aber exklusiv.“, sagte Joar Sættem, Besitzer des Weinguts Lerkåsa, vorgestern gegenüber NRK. „Wir machen einen Rosé, soweit wir wissen, ist es der nördlichste der Welt.“
Joar und seine Partnerin Wenche haben die ersten 400 Weinstöcke im Jahr 2008 gepflanzt, im darauf folgenden Jahr pflanzten sie 1.300 mehr. Danach experimentierten sie mit verschiedenen Sorten, bis sie die Weinstöcke fanden, die die kalten Winter überstanden. So ein Bericht über das ungewöhnliche Projekt der Zeitung Dagsavisen aus dem Jahre 2016.
Sie fanden zwei Rebsorten, die sich für den Anbau in Norwegen eigneten: Hasanski Sladki, eine Rotwein-Sorte aus Russland, die Temperaturen bis -35 °C übersteht, und die 1975 in Freiburg, Deutschland, entwickelte Weißwein-Sorte Solaris.
Joar Sættem sagte dem NRK, er hoffe, dass ein möglicher Käufer genauso verrückt ist wie das Paar, und den Weinbau weiterbetreibe.
Der Weinberg wirft 100 bis 150 Liter Wein ab. Das Weingut Lerkekåsa verfügt außerdem über Räume für Festivitäten, Ferienhäuschen und Schlafhütten, die vermietet werden.
Sættem, von Beruf Geologe, und seine Partnerin begründeten den Weinbau in Norwegen, in der Annahme, der Klimawandel würde ihnen entgegenkommen.
Die Region um Gvarv befindet sich in einer Tiefebene, das dortige Mikroklima, ist das wärmste des Landes. Traditionell wird in der Region Obstanbau betrieben. Mehr als eine halbe Million Apfelbäume stehen dort.
ap