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Ohne Klimawandel wäre es in Lappland 1,7 Grad kühler gewesen

Der September in Finnland war ungewöhnlich warm

Der September war in Finnland ungewöhnlich warm und bescherte dem Land zahlreiche sonnige Frühherbsttage. Wie das Finnische Meteorologische Institut (FMI) mitteilt, wurden erneut lokale Temperaturrekorde verzeichnet.

Klimawandel Finnland
Der finnische Frühherbst war ungewöhnlich warm, Klimawandel sei Dank. (Foto: Hendrik Morkel)
Die landesweite Durchschnittstemperatur lag bei 12,2 Grad Celsius und erreichte damit den Rekordwert vom September des Vorjahres.

Laut FMI-Daten, die bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückreichen, wurde an insgesamt acht Tagen die 25-Grad-Marke überschritten – in Finnland als Hitzewetter definiert.

Weltweit setzt sich der Trend der Rekordhitze fort: Der August war bereits der fünfzehnte Monat in Folge mit den höchsten jemals gemessenen Durchschnittstemperaturen.

Die globalen Daten für den September werden in Kürze erwartet.

Ost- und Nordfinnland besonders warm

Der September war in weiten Teilen Ost- und Nordfinnlands besonders warm. So maß die Wetterstation in Tähtelä, Sodankylä, eine durchschnittliche Temperatur von 10,3 Grad Celsius – ein neuer Rekord in der 110-jährigen Geschichte der Messstation, der den bisherigen Höchstwert aus den Jahren 1934 und 2023 um 0,3 Grad übertraf.

Der Klimawandel spielte dabei eine wesentliche Rolle: Ohne ihn wäre der September in Sodankylä um etwa 1,7 Grad kühler gewesen. Die Wahrscheinlichkeit für einen derart warmen September ist laut einer Studie des Finnischen Meteorologischen Instituts und der Universität Helsinki rund 23-mal höher als in einer Welt ohne Klimawandel.

Die Temperaturen variierten im September stark: Während sie an der Südküste durchschnittlich 15 Grad erreichten, lagen sie im nordwestlichen Lappland bei etwa 8 Grad. Im Vergleich zum Referenzzeitraum 1991-2020 war die Temperatur im September um 2 bis 4 Grad höher, wobei die größte Abweichung im Osten des Landes gemessen wurde.

Die höchste Temperatur des Monats wurde am 5. September in Kaarina Yltöinen und am Flughafen Turku mit 28,0 Grad Celsius verzeichnet – die höchste gemessene Septembertemperatur seit 1968, als der Rekord bei 28,8 Grad lag. Die niedrigste Temperatur des Monats betrug -9,8 Grad Celsius und wurde am 23. September in Vuoto, Sodankylä, Nordfinnland, gemessen.

Bemerkenswert ist auch, dass der September gleich acht heiße Tage brachte – ein neuer Rekord für diesen Monat. Der bisherige Rekord von fünf heißen Tagen stammt aus dem Jahr 1968.

Die Sonne schien mehr als sonst

Der September brachte in einem geographischen Streifen von Uusimaa bis Nordostfinnland mehr Regen als üblich, besonders in Mittelfinnland und Nord-Savo, wo die Niederschläge teils doppelt so hoch waren wie im langjährigen Durchschnitt. Besonders regnerisch war es in Tohmajärvi, das den nassesten September in seiner 116-jährigen Aufzeichnungsgeschichte verzeichnete.

Anders sah es an der Küste von Österbotten und in Teilen Ostfinnlands aus, wo deutlich weniger Regen fiel. In Nordkarelien beispielsweise betrug die Niederschlagsmenge nur die Hälfte des normalen Septemberwerts.

Den höchsten Niederschlag registrierte die Station in Lapinlahti Lamminkäyrä mit 141,1 Millimetern, während in Joensuu Pyhäselkä lediglich 12,9 Millimeter gemessen wurden. Am 13. September fiel der höchste Tagesniederschlag mit 57,4 Millimetern in Jaurakkajärvi, Pudasjärvi.

Der erste Schnee des Herbstes fiel am Morgen des 24. September in Kilpisjärvi, Enontekiö, wo drei Zentimeter Schnee gemessen wurden – etwas früher als im Median des Referenzzeitraums 1991-2020. Am Monatsende lag nur noch an der Station Inari Angeli Lintupuolenselkä Schnee, mit einer Höhe von 11 Zentimetern.

Die Sonne zeigte sich im September besonders oft. Mit 130 bis 200 Sonnenstunden lag die Sonnenscheindauer in vielen Regionen 20 bis 40 Stunden über dem Durchschnitt. In diesem Monat wurden zudem 3.641 Bodenfrostereignisse registriert, weit über dem Durchschnitt von etwa 2.800.

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