„Völlig fettig“
3.000 Jahre alte Butter in Irland entdeckt – 22 kg schwer
Auf einem Acker in der irischen Region Donegal hat ein Landwirt bei der Arbeit zufällig einen Block Butter entdeckt, der ersten Untersuchungen zufolge rund 3.000 Jahre (!) alt sein könnte.
Das außergewöhnliche Fundstück aus der kleinen Gemeinde Loughfad wiegt sage und schreibe 22 Kilogramm. Finder Micheál Boyle sprach später von „purem Glück“, den nicht gerade wohlriechenden Block geborgen zu haben.
„Ich sah auf einmal dieses helle Ding im Boden stecken. Als ich mich herunterbeugte, konnte ich es riechen, es steckte nur etwa 30 Zentimeter tief im Acker“, sagte er in einem Medienstatement.
„Ich habe sofort diesen salzigen, käsigen Geruch wahrgenommen. Danach gab es keinen Zweifel, was es war. Das hier ist nur Lehmboden, aber vielleicht war es früher einmal ein Moorgebiet“, fuhr Boyle fort. „Es ist ein perfektes Rechteck, völlig fettig.“
In der Tat wurde Butter in der Bronzezeit gelegentlich in Mooren vergraben, um sie zu konservieren. Manche Menschen vergruben sie auch als Opfergabe für die Götter oder Geister, wobei sie oft in Holzgefäße eingeschlossen wurde.
“Schön, wenn dieser außergewöhnliche Fund so lokal wie möglich bleiben würde“
Auch an dem neuesten Fund dieser Art wurde ein kleines Stück Holz geborgen, was die Theorie einer Opfergabe untermauert. Vermutet wird, dass sich die Kiste zwischenzeitlich zersetzt hat – und eben nur noch der ehemals kostbare Inhalt übriggeblieben ist.
Die Butter wird nun zur Konservierungsabteilung des irischen Nationalmuseums gebracht, wo sie untersucht und analysiert wird. Anschließend besteht die Hoffnung, dass sie in die Region zurückgebracht werden kann, um im Dolmen Centre in Portnoo öffentlich ausgestellt zu werden.
Die örtliche Archäologin Paula Harvey besuchte den Fundort und sagte gegenüber dem Irish Examiner: „Es wäre tatsächlich schön, wenn dieser außergewöhnliche Fund so lokal wie möglich bleiben würde.“ Unter dem Link sieht man auch Fotos von dem Fund.
Hintergrund: Moorbutter (engl.: Bog butter) wird selten in Torfmooren gefunden. Die Mehrheit der Funde hat ihren Ursprung in Milchfett, manchmal kann es sich aber auch um Schlachtfett wie Schmalz handeln. Die häufigsten und von der Masse größten Exemplare gab es bislang in Irland und Schottland.