„Ein bedeutender Fund“
3.000 Jahre alt: Gräberfeld und Siedlung bei Bauarbeiten entdeckt
Bei archäologischen Ausgrabungen im englischen Ipswich, die im Zuge von Straßenbauarbeiten durchgeführt wurden, kamen vor wenigen Tagen Spuren einer spätbronzezeitlichen Siedlung und ein Brandgräberfeld zum Vorschein – rund 3.000 Jahre alt.
Der Fundort nahe Bramford und Sproughton lieferte unter anderem 18 Gräber, die per Radiokarbonmethode auf etwa 1200 vor Christus datiert wurden. Archäologen stießen zudem auf Pfostenlöcher zweier Rundhäuser, mehrere vier- und sechsbeinige Holzstrukturen sowie zwei Gräben in Ringform.
Auch zahlreiche Keramikfragmente wurden entdeckt. Zu den weiteren Funden zählen Urnen aus Brandbestattungen oder etwa ein bearbeiteter Feuerstein. Die Funde deuten auf eine ehemalige Siedlung mit gemischter Landwirtschaft hin. Vor allem Ackerbau und Viehzucht.
Chris Thatcher, Projektleiter bei Oxford Archaeology, erklärte: „Die bronzezeitlichen Überreste entlang der Europa Way sind ein bedeutender Fund für das Verständnis prähistorischer Aktivitäten in der Region um Ipswich.“
Spannende Einblicke in das Leben vor rund 3.000 Jahren
Auffällig sei zudem die Nähe der Gräber zur Siedlung selbst – ein Hinweis darauf, dass die Verstorbenen ganz bewusst in unmittelbarer Nähe zum Alltag der Lebenden bestattet wurden. Das passe laut Thatcher zu einem Muster, das sich in der Spätbronzezeit immer öfter zeigte.
Gemeint sind kleinere Gräberfelder direkt bei den Wohnplätzen statt großer Friedhöfe oder Ritualstätten weit außerhalb der Gemeinschaften.
Am Fundort finden gerade umfassende Feldarbeiten durch Oxford Archaeology statt, um die Stätte bis ins Detsil zu erfassen. Alle Funde werden laut Suffolk County Council zukünftig im Archiv der Behörde aufbewahrt und der Forschung zugänglich gemacht.
