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Holzkreis in Nordjütland

Verbindung zu Stonehenge? 4.000 Jahre alte Kultstätte in Dänemark entdeckt

In Dänemark ist ein beeindruckender prähistorischer Holzkreis entdeckt worden, der Parallelen zur weltbekannten Kultstätte Stonehenge in England aufweist. Der Kreis mit einem Durchmesser von 30 Metern, der mindestens 45 Holzpfosten umfasst, wurde in Aars (Nordjütland) gefunden.

Holzkreis Dänemark
Visualisierung des rituellen Holzkreises in Dänemark. (Foto: Vesthimmerlands Museum)

Experten datieren den Kreis auf die Zeit zwischen 2.600 und 1.600 vor Christus. Der sogenannte „Woodhenge“ ist bereits die zweite Entdeckung dieser Art in der Region. Im Januar dieses Jahres stießen Archäologen bei Ausgrabungen auf den mysteriösen Kreis.

Die Fachwelt sieht darin ein starkes Indiz für gemeinsame Glaubensvorstellungen und enge kulturelle Verbindungen zwischen Dänemark und England. Sidsel Wåhlin, Kuratorin am Vesthimmerlands Museum, war zusammen mit Grabungsleiter Andreas Bo Nielsen vor Ort, als die Strukturen im Boden sichtbar wurden.

„Das ist ein absolut außergewöhnlicher Fund“, so Wåhlin. Zunächst schien es sich um eine Reihe von Pfostenlöchern zu handeln, doch dann erkannten die Forscher die kreisförmige Anordnung im Boden. Der Moment, nach dem sich jeder Archäologe sehnt.

„Ich dachte nur: Mein Gott, das ist ein Holzkreis – es gibt keine andere Erklärung“, sagte Wåhlin in einem Interview. Bislang sind eher Großbritannien und Irland bekannt für prähistorische Henge-Anlagen – also kreisförmige Erdwälle, oft mit Steinen oder Holzpfosten versehen.

„Um ein solches Monument zu errichten, musste man wissen, was es bedeutet“

Dazu gehören etwa Stonehenge und das nahegelegene Woodhenge, die aus der Zeit zwischen 3.000 und 2.000 v. Chr. stammen. „Solche Anlagen waren rituelle Zentren, in denen vermutlich Sonnenkulte und Zeremonien stattfanden“, erklärt Wåhlin.

„Um ein solches Monument zu errichten, musste man wissen, was es bedeutet und wie man es plant.“ Interessanterweise scheint sich die neu entdeckte dänische Anlage an derselben Achse wie Stonehenge und Woodhenge zu orientieren.

„Das zeigt uns, dass sich die Menschen in weiten Teilen Europas denselben Vorstellungen von Landwirtschaft, Gesellschaft und dem Übernatürlichen verpflichtet fühlten.“ Noch steht die genaue Holzart nicht fest, doch erste Analysen deuten darauf hin, dass die Pfosten aus Eiche gefertigt wurden.

Laut Guardian plant das Forscherteam nun materielle Untersuchungen, um mögliche Verbindungen zwischen diesem Fundort und Großbritannien oder anderen Teilen Europas zu überprüfen. Vom neuen alten Holz-Henge in Dänemark wird sicherlich noch die Rede sein.

Hintergrund: Stonehenge ist eines der berühmtesten prähistorischen Monumente der Welt. Zugleich gibt es Archäologen bis heute Rätsel auf. Stonehenge ist UNESCO-Weltkulturerbe und zieht jährlich Millionen Besucher an.

Die Ausrichtung der Steine deutet auf eine Verbindung zu Sonnenwenden hin, was auf rituelle oder astronomische Zwecke hindeutet. Der Transport der massiven Felsen aus Wales bleibt eine ingenieurtechnische Meisterleistung der damaligen Zeit.

Unser QUIZ zum Thema Dänemark

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