Stricken gegen Nazis
Gedenken an D-Day: Armee aus Wolle auf großer Welttournee
Was wurde nicht schon alles unternommen, um den D-Day – den Beginn der Befreiung Westeuropas von den Nazis – im Gedächtnis und im Gedenken zu halten? Es fallen einem Filme und Dokus ein, Zeitzeugenberichte und Bücher. Aber auch Strickware?
Bilder 1 bis 5: The Longest Yarn
Genau diesen Weg des fein-flauschigen Handwerks wählte eine Gruppe namens „The Longest Yarn“, um den Wendepunkt an der Westfront im Juni 1944 mithilfe beispielhafter Szenen zu würdigen. Jede der insgesamt 80 Szenen hat die Gruppe zwischen 200 und 400 Stunden Strickarbeit gekostet.
Über ein Jahr wurde an der Ausstellung gearbeitet, die ab sofort auf Tournee geht: erst in Notre-Dame in Paris, dann in Kirchen in Großbritannienn, dann in den Vereinigten Staaten. Erklärtes Ziel ist, das Interesse an dem Weltereignis auf denkbar ungewöhnlichste Art lebendig zu halten.
„Es ist eine verrückte Idee, die funktioniert hat“
Tansy Forster, die selbst in der Normandie lebt, ist die Gründerin der Ausstellung. Sie hatte schon immer eine große Leidenschaft fürs Stricken und verwendete für die ersten Szenen Wolle ihrer eigenen Alpakas.
Was als Idee begann, um Briefkastenfiguren für ihre Stadt herzustellen, endete damit, dass fast 1.000 Menschen aus aller Welt strickten, um Geld für die Ausstellung zu sammeln. „Es ist eine verrückte Idee, die funktioniert hat“, sagt Forster gegenüber der BBC.
Die kostenlose Ausstellung ist bis zum 18. November in Hampshire zu sehen, bevor sie nach Stoke-on-Trent, Tewkesbury, Eniskillen und Norfolk weiterzieht. Anschließend geht es für rund ein Jahr über den Großen Teich in die USA. „Wir haben das Projekt mit Herz und Seele gestaltet“, sagt die Initiatorin.
Ich habe zur Entstehungsgeschichte und zur Ausstellung in Carentan hier etwas geschrieben: https://www.chiennormandie.de/2024/05/23/the-longest-yarn-geschichte-im-strick/