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„War den eisigen Gewässern des Nordatlantiks ausgesetzt“

England: Mysteriöses Unikat – durch Zufall entdeckte Menu-Karte der Titanic wird versteigert

Eine durch Zufall in einem alten Fotoalbum entdeckte Menu-Karte der Titanic wird am 11. November 2023 bei Henry Aldridge & Son in Devizes in der englischen Grafschaft Wiltshire versteigert. Experten schätzen den Wert des einzigartigen Zeitdokuments auf umgerechnet rund 70.000 Euro.

Menukarte Titanic 1
Die in einem alten Fotoalbum gefundene Menu-Karte der Titanic. (Bild: Henry Aldridge & Son)

Es handelt sich um das gedruckte Abendmenü für die Passagiere der ersten Klasse, die von der Küche am 11. April 1912 mit Variationen von Austern, Rind, Lamm und Ente verwöhnt wurden. Es war der Abend nach dem Start der verhängnisvollen Jungfernfahrt über den Atlantik in Richtung New York.

Mehr als 1.500 Passagiere und Besatzungsmitglieder starben drei Tage später im eisigen Wasser vor Neufundland, nachdem die Titanic einen Eisberg gerammt hatte. Gegen 2.20 Uhr am frühen Morgen des 15. April sank das damals größte Passagierschiff der Welt.

Die 16 mal 11 Zentimeter große Speisekarte trägt ein rotes Wappen der White Star Line und war ursprünglich mit vergoldeten Buchstaben versehen, die die Initialen der Ocean Steamship Navigation Company – OSNC – neben dem Schriftzug RMS Titanic trugen.

Auktionator Andrew Aldridge zu dem mysteriösen Unikat: „Die Speisekarte weist Anzeichen von Wassereinwirkung auf, da sie teilweise verwaschen ist. Dies deutet darauf hin, dass die Speisekarte am Morgen des 15. April den eisigen Gewässern des Nordatlantiks ausgesetzt war.“

„Es gibt wohl weltweit keine weiteren Exemplare dieser Speisekarte“

Wie das geschehen konnte, ist allerdings ein Rätsel. Hat ein Überlebender der Katastrophe die Speisekarte in einem Rettungsboot mit sich geführt? Wurde sie Stunden später von herbeigeilten Rettungskräften aus einem umhertreibenden Koffer geborgen? Ein anderer Zufall? Man weiß es nicht.

„Nachdem wir mit den führenden Sammlern von Titanic-Memorabilien weltweit gesprochen und zahlreiche Museen mit Titanic-Sammlungen konsultiert haben, können wir sagen: Es gibt wohl weltweit keine weiteren Exemplare einer Speisekarte der Ersten Klasse für den 11. April“, so Aldridge gegenüber RTE.

Damit ist das Menu wohl nicht nur nach Ansicht der Auktionatoren „ein absolut bemerkenswertes Überbleibsel des berühmtesten Ozeandampfers aller Zeiten“, was sich am 11. November entsprechend im Preis niederschlagen dürfte.

Die Speisekarte wurde nach dem Tod des Historikers und Sammlers Len Stephenson aus der kanadischen Provinz Nova Scotia von dessen Tochter – scheinbar beim Entrümpeln – in einem Fotoalbum aus den 1960er Jahren entdeckt.

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