Über 10.000 Anwohner evakuiert
England: Fliegerbombe aus 2. Weltkrieg in Garten in Plymouth entdeckt – und im Meer gezündet
Durch Zufall ist am Dienstag in Plymouth in einem privaten Vorgarten eine 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg entdeckt worden. Der Blindgänger wurde von der deutschen Luftwaffe wahrscheinlich am 22. oder 23. April 1941 abgeworfen.
(Aktuelles Video vom Abtransport der Fliegerbombe / BBC)
Nach dem Fund fassten die Sicherheitsbehörden den Entschluss, die Bombe im Meer geordnet zu sprengen. Dazu musste binnen weniger Tage eine riesige Evakuierungsaktion organisiert werden. Tausende Menschen waren betroffen.
Am Freitag sperrte die Polizei schließlich mehrere Straßenzüge im Umfeld des Fundortes und stellte sowohl den Bahn- als auch den Busverkehr für mehrere Stunden ein. Auf einer über 2 Kilometer langen Route wurde die Bombe danach durch die Stadt zur Küste transportiert (s. Video).
Hier wurde der gewaltige Sprengsatz mit einem Boot über den Wellenbrecher gebracht und in einer Tiefe von etwa 15 Metern um exakt 21.51 Uhr Ortszeit zur Explosion gebracht. Dazu hatten Spezialtaucher einen Zünder an der Bombe anbringen müssen.
Eine der größten Evakuierungsaktionen seit Ende des 2. Weltkriegs
In einer Stellungnahme bezeichnete das Verteidigungsministerium die Evakuierung als eine der größten vergleichbaren Aktionen seit Ende des 2. Weltkriegs. Der Stadtrat von Plymouth teilte mit, dass über 10.000 Anwohner innerhalb der Absperrung leben – in insgesamt 4.300 Häusern.
Verteidigungsminister Grant Shapps lobte in einem BBC-Interview die „Tapferkeit und Standhaftigkeit“ der an der „hochkomplexen Operation“ beteiligten Personen sowie die „Geduld und Kooperation“ der von der Aktion direkt Betroffenen .
„Ich möchte allen unseren Mitarbeitern danken, die in dieser Woche Tag und Nacht gearbeitet haben, um die Öffentlichkeit zu schützen und das Risiko von Schäden zu minimieren“, sagte Shapps. Nach Angaben von Historikern explodierten in Plymouth während des Krieges fast 1.400 Fliegerbomben.
