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„Rätselhafter“ Gruselfund

Island: Schädelknochen bei Sanierung unter Dielenboden entdeckt – in Regierungsgebäude

Bei der Sanierung eines isländischen Ministerialgebäudes haben Bauarbeiter letzte Woche unter einem Dielenboden zwei Teile eines Schädelknochens gefunden. Nun wird gerätselt und ermittelt, wie die Fragmente dorthin gelangen konnten.

Schaedelfund Island 1
Die beiden Knochenfragmente, zusammengesetzt von einem Spezialisten des isländischen Nationalmuseums. (Foto: Nationalmuseum Island)

Auch Regierungschefin Katrín Jakobsdóttir – privat zuletzt eine erfolgreiche Krimiautorin – hat sich bereits in die Aufklärung eingeschaltet und die Angelegenheit in einem ersten Statement als „absolut rätselhaft“ bezeichnet.

Auch laut Medienberichten ist noch völlig offen, wie es zu dem morbiden Fund kommen konnte. Fakt ist lediglich, dass es sich um ein Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert handelt, dessen erste Etage, der Fundort, in den letzten Jahren scheinbar nur wenig genutzt wurde.

Knochenspezialist Dr. Joe W. Walser vom isländischen Nationalmuseum teilte zu Beginn dieser Woche mit, dass die Schädelfragmente von einem lokalen Friedhof stammen und aus unbekannten Gründen an diesem bemerkenswerten Ort deponiert worden sein könnten.

Die Person war mindestens 25 Jahre alt und wahrschenlich weiblich

Ersten Analysen zufolge handelt es sich um die Knochen einer mindestens 25 Jahre alten, höchstwahrscheinlich weiblichen Person. Allerdings sei es laut Walser schwierig, diese Merkmale definitiv zu bestimmen.

Immerhin wird an einer Knochenprobe aktuell eine Kohlenstoffdatierung vorgenommen, die die Ermittler zumindest zum groben Todeszeitraum der Person führen wird. Allerdings dürften die Ergebnisse erst in einigen Wochen vorliegen, schreibt Mbl.is.

Bis mindestens dahin wird man in der Hauptstadt Reykjavík wohl noch im Trüben fischen, soweit es die Hintergründe dieses außergewöhnlichen Falles betrifft. Dass die Analyse sogar zur Identifizierung der wie auch immer verstorbenen Person führen wird, ist laut Walser allerdings eher ausgeschlossen.

„Meine erste Pflicht ist es, das Alter des Knochens und die Hintergründe prüfen zu lassen“

Es sei zwar nicht unmöglich, genetisches Material aus den Knochen zu extrahieren. „Aber was fehlt, sind die Zähne“, sagte der Spezialist. Immerhin gibt es an dem Schädelknochen keine Anzeichen für Gewalteinwirkung, was aber nicht viel heißen muss.

„Es gibt derzeit keinen Verdacht auf einen kriminellen Hintergrund“, sagt Jakobsdóttir, wenngleich sie sich „als Krimiautorin“ natürlich ihren Teil denke. „Meine erste Pflicht als Ministerin ist es, das Alter des Knochens und die Hintergründe prüfen zu lassen.“

Entsprechend ist natürlich auch die Polizei involviert. Zunächst aber finden besagte Untersuchungen im Nationalmuseum statt, auf deren Basis dann möglicherweise in alle Richtungen ermittelt werden kann.

Hintergrund: Das Ministerhaus in der Tjarnargata in Reykjavík wurde ursprünglich 1892 in den Westfjorden erbaut und später 1-zu-1 in die Stadt verfrachtet. Seit den 1940er Jahren fungierte das
Gebäude als offizielle Residenz der Regierung, war zuletzt aber unbewohnt.

Vor allem wurde und wird es für repräsentative Zwecke genutzt. So weilten in dem Gästehaus schon namhafte Persönlichkeiten wie der israelische Premierminister David Ben-Gurion, Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt und der finnische Präsident Urho Kekkonen. Und haben es protokollarisch korrekt wieder verlassen.

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