„Es ist fantastisch“
11.000 km-Reise: Legendäres Shackleton-Kreuz hat neue Heimat
Das Shackleton-Kreuz, ein 3 Meter hohes Denkmal zu Ehren des berühmten Polarforschers Sir Ernest Shackleton, hat eine Reise von mehr als 7.000 Meilen (über 11.000 km) vom Südatlantik nach Dundee in Schottland hinter sich.
Die symbolträchtige Holzstruktur wurde von Shackletons Crew nach dessen Tod 1922 in Südgeorgien errichtet, da sie nicht an seiner Beerdigung teilnehmen konnte. Seit dem Transport ist das Kreuz neben der RRS Discovery ausgestellt – dem Schiff, mit dem Shackleton 1901 erstmals in die Antarktis aufbrach.
Die Enthüllung des Kreuzes fällt zusammen mit der Veröffentlichung eines neuen Dokumentarfilms über Shackletons legendäre, jedoch gescheiterte Endurance-Expedition und die Suche nach dem 2022 gefundenen Wrack des Schiffes.
Das Kreuz selbst stand fast 100 Jahre am King Edward Point in Südgeorgien, bevor es 2018 aus Schutzgründen durch eine Nachbildung ersetzt wurde. Gefertigt aus Holz einer Walfangstation, wiegt das Original rund 30 Kilogramm.
Ursprünglich wurde das Monument weiß gestrichen, um es vor der rauen antarktischen Witterung zu schützen. Doch über die Jahrzehnte hatte das polare Klima das Holz in seinen natürlichen Zustand zurückversetzt.
Es war leider nicht möglich, Shackletons Leichnam nach England zu überführen
Als Shackleton 1922 während der letzten Expedition an einem Herzinfarkt verstarb, war es leider nicht möglich, seinen Leichnam nach England zu überführen. Seine Crew setzte ihm daher mit dem Kreuz vor Ort ein Denkmal (s. Bild oben).
Shackletons Abenteuergeist, der ihn mehr als ein Jahrhundert nach seinem Tod immer noch populär macht, trägt nahezu legendäre Züge. Besonders geschätzt: Seine Führungsqualitäten und der Mut, den er während der berühmten Endurance-Expedition bewies.
Durch eine Kraftanstrengung sondergleichen hatte Shackleton damals sein Crew aus der Antarktis gerettet, nachdem sein Schiff – die Endurance – vom Eis zerquetscht und gesunken war. Bis heute gefeiert als eine der größten Leistungen der Expeditionsgeschichte.
„Es ist fantastisch, das Kreuz nun in seiner neuen Heimat zu sehen“
All dies geschah 1915. Die Crew musste das ruinöse Schiff damals verlassen und überquerte das Treibeis unter widrigsten Bedingungen. Shackleton und fünf seiner Männer segelten 807 Meilen in einem kleinen Boot, um Hilfe zu holen. Sie erreichten Südgeorgien, wo sich Jahre später Shackletons Lebenskreis schloss.
Das Shackleton-Kreuz ist nun eine langfristige Leihgabe des South Georgia Museums und wird für viele Besucher eine neue Gelegenheit bieten, die Lebensgeschichte dieses außergewöhnlichen Forschers hautnah zu erleben.
Shackletons Enkelin Alexandra zeigte sich im Interview mit der BBC bewegt angesichts der Ankunft des Kreuzes auf der britischen Insel: „Es ist fantastisch, das Kreuz nun in seiner neuen Heimat zu sehen.“