Rätselhafte Steinformationen
Mitten in schottischem See: Hinweise auf künstliche Siedlungsinsel aus Mittelalter entdeckt
Archäologen wollen eine kleine Insel im Loch Achilty in Schottland – 30 Kilometer nordwestlich von Inverness – genauer unter die Lupe nehmen. Sie vermuten, dass es sich um eine sogenannte Crannog handeln könnte. Also eine künstlich errichtete Insel, die einst als Siedlungsort diente.
Das Besondere: Diese Stätte hier stammt womöglich aus dem Mittelalter. Crannogs wurden ursprünglich schon in der Jungsteinzeit errichtet – vor etwa 6.000 Jahren. Doch mittelalterliche Exemplare sind eine absolute Seltenheit.
Die Nordschottische Archäologische Gesellschaft (NOSAS) und die Nautical Archaeology Society wollen den ungewöhnlichen Fund nun genauer untersuchen. Die kleine Insel liegt eingebettet in ein Waldgebiet aus Birken und Eichen.
Ursprüngliche Konstruktion könnte zwischen 1046 und 1221 entstanden sein
Erste Untersuchungen an geborgenen Holzproben aus dem See deuten darauf hin, dass Teile der Konstruktion zwischen 1046 und 1221 sowie zwischen 1323 und 1421 entstanden sind.
Für die Forscher ein klarer Hinweis: Die Crannog wurde im Mittelalter entweder gebaut oder später verändert. Richard Guest, der das Projekt für NOSAS leitet, hofft gegenüber der BBC auf weitere zeitlich einzuordnende Funde:
„Mehr datierbares Holz bedeutet mehr Erkenntnisse über die Nutzung – und vielleicht sogar darüber, wer genau hier lebte.“ Auch Dr. Helen Spencer von der Society of Antiquaries erhofft sich viel von den Untesuchungrn: „Crannogs zählen zu den am besten erhaltenen Zeugnissen des ursprünglichen Lebens in Schottland.“
