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Nummer 94 entdeckt

Penis-Kontroverse um weltberühmten Teppich von Bayeux

Zwei englische Historiker sind sich gerade uneins über die Zahl der männlichen Geschlechtsteile, die in den weltberühmten Teppich von Bayeux eingestickt wurden. Im Zentrum der Kontroverse steht ein kleiner Ausschnitt, der einen Dolch oder eben den Penis eines Mannes darstellen könnte. Es wäre Nummer 94.

Bayeux Teppich Penis
Penis oder kein Penis, das ist hier – gut zu erkennen – die Frage. (Foto: Bayeux Museum)

Bereits vor sechs Jahren sorgte der Oxford-Professor George Garnett weltweit für Schlagzeilen, als er verkündete, auf dem Teppich 93 eingestickte Penisse gezählt zu haben. Laut Garnett gehören 88 davon zu Pferden, der Rest zu Menschen.

Jetzt glaubt der Historiker und Bayeux-Experte Dr. Christopher Monk, sogar das 94. Exemplar entdeckt zu haben. Es geht um einen rennenden Mann, abgebildet im Randbereich des Teppichs, unter dessen Tunika etwas schaftartig Schwarzes baumelt.

Garnett sagt, es sei die Scheide eines Schwertes oder Dolches. Monk hingegen insistiert, es handle sich doch höchst eindeutig um ein männliches Genital. Tja, wen fragen in einer so delikaten Angelegenheit, wo doch der Teppich aus dem 11. Jahrhundert stammt.

„Ich habe keinen Zweifel daran, dass es sich um einen Penis handelt – den übersehenen Penis. Die Details sind anatomisch erstaunlich präzise“, sagte Monk. Das Museum in Bayeux, wo die 70 Meter lange Stickarbeit zu Hause ist, beschreibt den Teppich als „episches Gedicht und moralisches Werk“.

„Eine faszinierende neue Theorie“

In der Bayeux-Diskussion spielt Größe eine Rolle, sagt Garnett. Die beiden Hauptfiguren – Harold Godwinson, der in Hastings mit einem Pfeil im Auge fiel, und der siegreiche Wilhelm der Eroberer – sitzen auf Pferden mit deutlich größeren „Ausstattungen“.

„Wilhelms Pferd ist mit Abstand das größte“, so Garnett. „Und das ist kein Zufall.“ Fraglich ist, ob das baumelnde Etwas unter der Tunika des rennenden Mannes jemals eindeutig zugeordnet werden kann. Dr. David Musgrove, ein weiterer Bayeux-Experte, nannte die neue Theorie jedenfalls faszinierend.

Hintergrund: Der Teppich von Bayeux ist ein fast 70 Meter langes, kunstvoll besticktes Leinenband aus dem 11. Jahrhundert. Er erzählt in eindrucksvollen Bildern die Geschichte der normannischen Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer im Jahr 1066.

Das Werk stammt vermutlich aus England und beeindruckt durch seine detailreiche Darstellung von Schlachten, Alltagsszenen und politischen Ereignissen. Heute ist der Teppich im Musée de la Tapisserie in Bayeux, Frankreich, ausgestellt.

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