Spannende Entdeckungen in Shropshire
Römervillen und Eisenzeit-Siedlungen mit Bodenscan in England identifiziert
Ein archäologischer Bodenscan von mehr als 1.000 Hektar in der englischen Grafschaft Shropshire hat zahlreiche spannende Siedlungsspuren aufgedeckt – darunter zwei große römische Villen und mehrere eisenzeitliche Siedlungen bzw. Gehöfte.
Die geophysikalische Untersuchung war die größte, die jemals vom National Trust durchgeführt wurde. Genutzt wurde die Bodenscan-Technologie, um unentdeckte Merkmale in der Nähe der ehemaligen römischen Stadt Wroxeter zu kartieren.
Neben den beiden verschütteten Römervillen und acht Bauernhöfen fanden die Archäologen auch Hinweise auf einen römischen Friedhof, ein römisches Straßennetz und eine weitere Struktur, die als Indiz für eine große angelsächsische Halle angesehen wird. Sagenhaft.
Wroxeter war einst die viertwichtigste Stadt im römischen Britannien, was die Umgebung aus Forschersicht ungemein spannend macht. Dennoch war das Ausmaß der Entdeckungen für das Team des National Trust eine Überraschung.
„Es ist archäologisch gesehen ein sehr reiches Gebiet. Ein solches Ausmaß an Besiedlung würde man anderswo nicht finden. Die Funde sind sehr spannend“, sagte Janine Young, Archäologin beim Trust, in einem Medienstatement.
„Römervillen in der Regel mit Mosaikböden verziert und durch Hypokausten beheizt“
Nur sechs weitere römische Villen waren bislang in der Region bekannt, was die beiden neuen Stätten besonders bedeutsam macht. Zwar gibt es keine unmittelbaren Pläne für Ausgrabungen, aber Young hält die Präsenz spektakulärer Artefakte im Untergrund für durchaus wahrscheinlich.
„Villen waren in der Regel mit Mosaikböden verziert und oft durch Hypokausten beheizt. Das sind die Dinge, die unter der Erde überleben können, was unsere geophysikalische Untersuchung auch nahelegt“, sagte sie gegenüber dem Guardian.
Als persönliche Lieblingsentdeckung bezeichnete sie jedoch die Gehöfte, die im Bodenscan besonders deutlich zu erkennen waren. „Wir haben ein hübsches Merkmal entdeckt, das ein Rundhaus darstellt, das von einer eisenzeitlichen Familie bewohnt worden sein muss“, so die Forscherin weiter.
Ob und wann es hier zu großflächigen Ausgrabungen kommen wird, ist noch offen. Dass es sich lohnen könnte, ist nach Auswertung des Bodenscans aber sicher.