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Fund von „nationaler Bedeutung“

England: 73 römische Brennöfen auf Baugelände bei Newark entdeckt

Auf neu erschlossenem Baugelände in Nottinghamshire sind vor wenigen Wochen bei Ausgrabungen Dutzende römische Brennöfen und die Überreste eines riesigen Henge-Monuments entdeckt worden.


Bild 1: Die Öfen waren wichtigster Bestandteil eines bisher unbekannten römischen Produktionszentrums. (Oxford Archaeology)
Bild 2: Die ausgegrabenen Abschnitte des Henge-Grabens in typischerweise runder Anordnung. (Oxford Archaeology)
Bild 3: Perlen aus einer Brandbestattung aus der Zeit um 1.800 vor Christus. (Oxford Archaeology)
Bild 4: Der berühmte Henge mit Steinkreis in Avebury. (Detmar Owen / CC BY-SA 4.0)

Zur Untersuchung des zukünftigen Wohngebiets in der Nähe von Newark hinzugezogene Archäologen bescheinigten der Stätte Spuren von menschlicher Aktivität, die insgesamt rund 12.000 Jahre weit in die Historie zurückreichen.

Besonders überrascht waren die Forscher von den sage und schreibe 73 entdeckten Brennöfen aus der Römerzeit, die in Teilen als „bemerkenswert gut erhalten“ beschrieben werden. Hinzu kommt eine „riesige Menge“ an zugehöriger Keramik.

Ein Sprecher von Oxford Archaeology dazu: „Diese Anzahl von Brennöfen ist weitgehend beispiellos, sicherlich in der Gegend von Newark, aber auch darüber hinaus. Es handelt sich um ein bisher unbekanntes Zentrum der Keramikproduktion, das von nationaler Bedeutung ist.“

Bedeutende Funde aus diversen Jahrtausenden vor und nach Christi Geburt

Middlebeck ist eine 694 Hektar große Stadterweiterung im Süden von Newark, in der demnächst laut Plan mehr als 3.000 Wohnungen entstehen. Zudem soll eine rund 100 Millionen Pfund teure Verbindungsstraße erschlossen werden. Ein Areal wie gemalt für Archäologen.

Das zeigt sich auch daran, dass vor den römischen Brennöfen bereits eine Einfriedung entdeckt wurde, die auf etwa 3.300 vor Christus datiert. Das sogenannte Henge-Monument dürfte einst aus einem oder mehreren konzentrischen Bögen mit aufrechtstehenden Holzpalisaden bestanden haben.

Außerdem befand sich die Stätte am Kopf einer Quelle, was nach Ansicht der Archäologen auf eine kulturelle bzw. religiöse Bedeutung des Bauwerkes hindeuten dürfte. Gefunden wurden laut BBC auch 35 Brandbestattungen und Perlenketten aus der Bronzezeit.

Hinzu kommen Spuren einer einst möglicherweise bedeutenden Bauerngemeinde aus der Eisenzeit und Einzelartefakte aus diversen Jahrtausenden vor und nach Christi Geburt. Eine unter dem Strich bemerkenswert ergiebige Ausgrabungsstätte.

Hintergrund: Henges sind neolithische Erdwerke, die in der Regel rund oder oval angeordnet waren und Durchmesser von 20 bis fast 500 Meter haben konnten – begrenzt durch Erdwälle und einen meist innenliegenden Graben.

Durchlässe führten in den Innenbereich, wo sich Steinkreise, Monolithen oder Grabstätten befinden konnten. Es wird davon ausgegangen, dass solche Henges aufgrund ihrer Anordnung ungeeigent für militärische Zwecke waren und vor allem rituelle Funktionen hatten.

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