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„Enormes Forschungspotenzial“ in Schottland

3.000 Jahre alt: Schatz von Peebles bleibt weiter ein Rätsel

Der Schatz von Peebles ist einzigartig, da ist sich die Fachwelt einig. Aber was er für Schottland und die Region, in der er mithilfe eines Metalldetektors gefunden wurde, tatsächlich bedeutet, ist weiterhin offen.


Bilder 1 bis 3: NMS / Crown / University of Southampton

Entsprechend attestieren Archäologen des National Museum Scotland (NMS) dem 3.000 Jahre alten Fund ein „enormes Forschungspotenzial“. Und um es endlich auszuschöpfen, wurde in dieser Woche eine Spendenaktion gestartet.

Zuvor hatte das NMS die etwa 500 Artefakte umfassende Sammlung aus der Bronzezeit erworben und dem Finder eine fünfstellige Summe ausgezahlt. Im nächsten Schritt – daher die Spendendaktion – geht es nun darum, den Schatz nicht nur zu erhalten, sondern vor allem zu verstehen.

Im Raum steht nämlich, dass einige Gegenstände aus der Zeit um 1.000 bis 800 vor Christus frühe Verbindungen Schottlands zu einem großen nordeuropäischen Netzwerk aus Handel und Warenaustausch herstellen könnten. Verbindungen, die so bis dato nicht bekannt waren.

Einer der bedeutendsten Funde, die jemals auf schottischem Boden geglückt sind

Der leitende NMS-Kurator Dr. Matthew Knight sagte: „Der Schatz von Peebles wirft wahrscheinlich ein völlig neues Licht auf die bronzezeitlichen Gemeinschaften in Schottland. Es ist einer der bedeutendsten Funde, die jemals auf schottischem Boden geglückt sind.“

Gefunden wurde die Sammlung 2020 in den Borders, also dem schottischen Grenzgebiet zu England, wobei es schon die Bergung in sich hatte. Der Schatz wurde nämlich in einem komplexen Prozess als ein ganzer Block aus dem Boden gefräst und so anschließend, am Stück, einem CT-Scan unterzogen (s. Bildergalerie oben).

Schnell stellte sich heraus, dass einige der gefundenen Artefakte so außergewöhnlich waren, dass sie in kein archäologisches Muster passten. „Artefakte, deren ursprüngliche Verwendung noch nicht abschließend erforscht ist“, sagt Knight.

Ähnliche Objekte waren bislang nur aus Dänemark, Norddeutschland und Nordpolen bekannt

Beispielhaft sind zwei bronzezeitliche Rasselanhänger – die ersten ihrer Art, die jemals in Schottland gefunden wurden. Ähnliche Objekte waren bislang nur aus Dänemark, Norddeutschland und Nordpolen bekannt, was wiederum ein klarer Hinweis für eben jenes überregionale Netzwerk ist.

„Diese bemerkenswerten Objekte bestehen aus miteinander verbundenen Bronzeringen und Anhängerplatten, die an einem Pferd oder einem hölzernen Fahrzeug hingen und bei Bewegung klapperten“, beschreibt Knight die Funktion der Rasselanhänger. Aber warum waren sie in Gebrauch? Man weiß es nicht.

„Der Peebles-Schatz ist außergewöhnlich, eine absolut einzigartige Entdeckung, die unser Verständnis von sowohl den bronzezeitlichen Gemeinschaften in Schottland als auch unseren prähistorischen internationalen Verbindungen neu definieren wird“, schlussfolgert Knight.

Jetzt braucht es nur noch genug Spendengeld.

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