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Neue Forschungsergebnisse aus Norwegen

Spannendes Puzzle um ältesten Runenstein der Welt gelöst

Während einer Ausgrabung im Jahr 2021 wurde in einem Grab in Ringerike, Ostnorwegen, ein Runenstein gefunden. Neue Forschungsergebnisse geben Einblick in die Geheimnisse, die der Stein über Jahrhunderte bewahrt hat. Tatsächlich war es nur ein Bruchstück eines viel größeren Steins.

Runenstein Norwegen
Der älteste Runenstein der Welt setzt sich überraschenderweis aus mehreren Teilen zusammen. (Foto: Museum of Cultural History)

„Wenn wir Forschung kommunizieren, vergleichen wir es gern mit dem Lösen eines Puzzles. Dieses Mal mussten wir buchstäblich ein Puzzle zusammensetzen“, erklärt Kristel Zilmer, Professorin für Runologie am Kulturhistorischen Museum der Universität Oslo.

Nach der Untersuchung dieses Steins und weiterer Fragmente aus dem Grab wurde klar, dass die gefundenen Stücke alle zu demselben Stein gehören. Ein neuer Forschungsartikel in der Fachzeitschrift *Antiquity* bewertet nun die archäologischen Funde und die Runeninschriften.

„Ohne eine so gut dokumentierte Fundlage und eine verlässliche Datierung wären viele wahrscheinlich skeptisch gewesen“, meint Zilmer. Dies liegt daran, dass sich der Stein stark von bisher bekannten Runensteinen mit älteren Runen unterscheidet.

Es ist nicht möglich, den Stein selbst exakt zu datieren, aber das Grab, in dem der Stein gefunden wurde, liefert einen wichtigen Anhaltspunkt. Er wurde an einer Begräbnisstätte entdeckt, die Überreste einer Brandbestattung enthielt.

Die Datierung ergibt einen Zeitraum zwischen 50 und 275 nach Christus

Das ermöglicht die Datierung der Grabstätte und des Steins mittels Radiokohlenstoffdatierung. Die Datierung ergibt einen Zeitraum zwischen 50 und 275 nach Christus, was ihn zum ältesten bekannten Runenstein der Welt macht.

Der Stein stammt von einer Begräbnisstätte, die unter einem Grabhügel verborgen war. Doch der Hügel selbst hatte keinen Bezug zu den darunter liegenden Gräbern. Sie wurden zufällig bei den Bauarbeiten zur Ringerik-Bahnlinie entdeckt.

„Wir haben wirklich nicht mit so etwas gerechnet“, erklärt Steinar Solheim, Archäologe und Projektleiter der Runenstein-Forschung. Im Laufe der Zeit wurde klar, dass die Archäologen mehrere Fragmente desselben Steins gefunden hatten. Die unterschiedlichen Teile wurden als „Hole 1“, „Hole 2“ und „Hole 3“ benannt.

„Wir wissen nicht, was passiert ist; der Stein könnte absichtlich zerbrochen worden sein“, sagt Solheim. Ein großes Fragment, bekannt als „Hole 2“, wurde in einem Grab platziert. Andere Fragmente könnten ebenfalls an Stellen mit Gräbern deponiert worden sein.

Unser Geographie-Quiz: Norwegen und seine Landschaft

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